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#MS Thursday: Erzähle ich meinem Kind von der MS?

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Es gibt Eltern, die an MS erkrankt sind, es aber ihren Kindern nicht sagen möchten. Um sie nicht zu beunruhigen oder ihnen Angst zu machen. Bei mir ist es ganz umgekehrt: Ich möchte, dass sie Bescheid wissen. Damit sie eben gerade keine Angst um mich bekommen. Denn ich bin der Meinung, dass sie es so oder so mitbekommen. Zum einen nehme ich morgens und abends ein MS-Medikament und darüber hinaus Nahrunsergänzungsmittel aufgrund von Mangelzuständen ein. Das ist ja schon auffällig, dass Mama da immer was schluckt. Und auch nicht normal. Zum anderen, gibt es Tage, an denen ich auch einmal fluche, weil ich die MS wieder so stark spüre. Oder aber ich bin traurig, weil sich "Madame Sabotage" bei mir eingenistet hat. Das kann ich alles nicht gänzlich vor meinen Schnecken verbergen. So sehr ich mich auch anstrenge. Ich denke, dass es deswegen besser ist, die Kinder wissen von Anfang an Bescheid. Dass dort nicht eine große Unbekannte ist, die sie nicht einordnen können. Denn das macht ihnen Angst.

Nun sind Frida (3,5) und Hedy (2) ja noch recht klein und auch noch nicht komplett aufnahmefähig bezüglich der Erkrankung. Daher habe ich ihnen vom Kribbeln, das ich aufgrund der MS spüre, erzählt. Und als ich das letzte Mal in der Klinik war, um Cortison zu bekommen, habe ich sie mitgenommen. Damit sie sehen, dass Mama dort nichts schlimmes passiert. (Dazu habe ich schon einmal gebloggt: "Weißt Du, die Mama hat da so ein Kribbeln in der Hand!") Krankheit gehört nun einmal zu meinem Leben dazu. Wie bei vielen Menschen. Das ist keine Besonderheit. Daher möchte ich, dass meine Kinder von Anfang an lernen, mit Krankheiten umzugehen und keine Berührungsängste haben. Wenn Frida mich etwas zum Kribbeln oder zu den Tabletten fragt, beantworte ich ihr dies kindgerecht. Was diese beschissene Krankheit für Folgen haben kann (aber nicht muss), weiß sie natürlich noch nicht. Auch nicht, dass ich manchmal Angst davor habe. Wenn sie das mitbekommt, erkläre ich ihr, dass ich das Kribbeln in meinen Händen gerne nicht hätte, ich es aber nicht ändern kann und deswegen traurig bin. Das reicht ihr momentan (noch).

Es gibt auch bereits einige (wenige) Kinderbücher, die sich mit der Thematik auseinandersetzen.  Diese werde ich auf jeden Fall anschaffen. Aber ich kann noch nicht berichten, wie ich sie finde. Trotzdem möchte ich sie Euch nicht vorenthalten:

1. Meine Mama ist besonders
2. Teddy Snobs ist komisch


Und dann gibt es noch eine wundervolle Geschichte, einer Mama, die selbst an MS erkrankt ist und die eine Geschichte geschrieben hat, um ihrer Tochter die Krankheit zu erklären: Meine Mama hat Multi-Dings-Da. 

Wie 3 andere Mamas ihren Kindern die MS erklärt haben, möchte ich Euch heute vorstellen. Da sind schöne, lustige und nachdenklich machende Berichte dabei, von denen wir alle meiner Meinung nach zum Umgang mit Erkrankungen (welcher Art auch immer )lernen können.

Mama Anke
Letze Woche habe ich meinen Zwerg (7) ins Bett gebracht und beim Gute Nacht Kussi fragte er mich dann "Mama was hast du für eine Krankheit?" Em.. schluck, ja em.... "Also das ist so: Manchmal kann die Mama sich nicht so gut bewegen, dann geht sie ins Krankenhaus und bekommt Medikamente, dann geht es ihr wieder besser. Dann fragte er mich aber weiter wie diese Krankheit denn hieße und ich antwortete ihm, dass es ein schweres Wort ist aber man kann es abkürzen und dann heißt es MS. Lauthals lachte er los und sagte: "Das sind ja nur zwei Buchstaben und ich dachte schon das wäre was schlimmes." Seine Augen strahlten glücklich und er hat mich ordentlich gedrückt. "Ja mein Muckel, es sind nur 2 Buchstaben und so soll es auch bleiben.", nochmal herzlich gelacht, dann ist er zufrieden eingeschlafen.

Mama Hannah
Ich hab zusätzlich zu MS noch ne Depression. Meine Kleine ist jetzt drei und ich hab schon vor fast einem Jahr angefangen mit ihr kindgerecht darüber zu sprechen. "Meine Mama ist besonders" haben wir auch im Regal und als Kinderbuch zur Depression lesen wir "Mamas Monster". Und da es mir meistens gut geht, kommt sie super damit zurecht und wenn es mir mal schlecht geht, kann sie einordnen, woran es liegt und macht sich keine Sorgen um mich oder glaubt am Ende gar, es würde an ihr liegen. Das ist mir am wichtigsten.

Mama Nicole
Aus Erfahrung kann ich sagen: Kinder sind meist mit den Fakten zufrieden. So ist es im Moment. Keine Spekulationen, keine Vielleichts und Wahrscheinlichs. So ungefähr: ich kann nicht richtig sehen, gehen, greifen, ... (was auch immer), bin müde, kaputt, ... (was auch immer) weil ich eine Krankheit habe, die Multiple Sklerose genannt wird. Deshalb spritze ich täglich, nehme ich Tabletten, .... Das bedeutet für dich: ich kann dich nicht tragen, hinter dir her rennen, ... (was auch immer). Punkt. Mehr braucht es nicht. Wenn Kinder mehr wissen wollen, fragen sie. Dann brauchen sie Antworten, die ebenso klar und nachvollziehbar sein müssen.

Was meint Ihr? Erzählt Ihr Euren Kindern von Euren Krankheiten bzw. würdet Ihr ihnen davon erzählen? Ich freue mich auf Eure Kommentare!



Unser Wochenende in Bildern 20./21. Dezember 2014

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Mehr Wochenenden in Bildern anderer Blogger findet Ihr auf geborgen wachsen





Die vergangene Woche hatte ich die Schnecken zu Hause, da sie, nein wir, endlich wieder halbwegs fit waren gesundheitstechnisch. Und diesen Zustand wollte ich nicht durch einen Kitabesuch gefährden. Ich hoffe also inständig, dass sie nicht noch einmal vor Weihnachten ernsthaft krank werden. So habe ich meine Woche Urlaub vor Weihnachten mit Frida und Hedy verbracht. Und es war eine wirklich schöne Woche, gespickt mit lauter schönen und gleichzeitig anstrengenden Dingen, die wir gemeinsam erlebt und gemacht haben. Wir haben zum Beispiel gebacken (zum Back-Post geht's hier entlang) und, noch viel besser, Hedys 2. Geburtstag gefeiert (zum Geburtstags-Post geht's hier entlang). Darüber hinaus habe ich den Schnecken meine Arbeit gezeigt und dort konnten sie bei einer Mini-Steh-Weihnachstfeier mit viel Kuchen (wichtig!) meine Kollegen kennenlernen.
Der letzte #MS Thursday drehte sich um die Frage: Erzähle ich meinem Kind von der MS? Dort habe ich auch wieder andere Mamas mit MS zu Wort kommen lassen und gebe darüber hinaus Literaturtipps. Und auch die Kommentare, die ich erhalten habe, sind sehr lesenswert. Schaut doch mal dort vorbei :-)

Aber jetzt genug von der vergangnen Woche, hier nun unser Wochenende in Bildern. Weitere Wochenenden in Bildern anderer Bloggern findet Ihr auch auf geborgen wachsen.

Samstag, 20. Dezember:

Der Samstag begann mit der Auslosung meines Bi-Oil-Gewinnspiels auf Facebook.


Die Teilnehmerinnen der Bi-Oil-Verlosung auf Schnipseln

Danach bin ich alleine zu unserem Wochenmarkt gegangen, um den Wocheneinkauf zu machen. Bin ich alleine mit diesem Auftrag unterwegs, nehme ich mir die Tasche auf Rädern mit. Mit den Schnecken zusammen undenkbar. Ihr kennt das: Wer darf die Tasche ziehen?! Und wir bewegen uns dann keinen Meter voran...

Mein Wocheneinkauf und ich

Der Kauf des neuen Spülmittels wurde inspiriert von Mama Miez.

Inspiriert von Mama Miez

Nach dem Mittagessen brachte der Postbote mein Wichtelpaket aus der Mama-Schulze-Wichtelaktion. Mama Lisa hat mich, nein uns, reichlich beschenkt. Dabei waren 'nur' 12€ ausgemacht! Ich weiß gar nicht, womit wir/ich das verdient haben/habe. Noch einmal ein ganz herzlichen Dankeschön an dieser Stelle :-*. Hier ein paar Fotos, von den Geschenken (aber nicht alles ist abgebildet):

Mein Wichtelpaket von Mama Lisa

Im Wichtelgeschenk: Anhänger für unseren Baum

...und ein Frühstücksbrettchen für Mama

...und ein Frühstücksbrettchen für Papa (und er fand es wirklich toll, dass er auch etwas bekommen hat!)

und auch noch ein tolles Spiel für Frida & Hedy

Am späten Nachmittag bin ich mit den Schnecken zu unserem Weihnachtsmarkt im Städtchen gelaufen. Bei uns ist der Weihnachtsmarkt immer nur am Wochenende vor Weihnachten. Und zum Glück ist der Marktplatz, wo er stattfindet, nicht weit von unserem Zuhause.

Der Weihnachtsmarkt in unserem Städtchen

Hedy auf dem Karussel

Sonntag, 21. Dezember:

Der Morgen begann mit ordentlich Gezicke und Weinerei von Hedy. Ihr Sturkopf stand ihr wieder mal mächtig im Weg. Ich musste schimpfe, weil sie ihre Banane aus Trotz wegwarf. Und was macht der kleine Hammel? Geht zur großen Schwester und lässt sich trösten...

Hedy sucht bei Frida Trost

Eine der 'netteren' Sonntagsbeschäftigungen: Wäsche Waschen, Trocknen und Zusammenlegen:

Wäsche, die Erste

Wäsche, die Zweite

Unser neues "Projekt gegen die Erkältungen": Kneipp-Anwendungen. Dazu schreibe ich an anderer Stelle noch einmal ausführlicher. Heute haben wir damit angefangen: Barfuß sind wir kurz durch das nasse Gras im Garten gerannt. Hat Spaß gemacht, auch wenn es natürlich noch gewohnungsbedürftig für die Schnecken war (und für uns). Aber für den Rest Tages war mir zum Beispiel nicht mehr kalt.

Frida und Mama barfuß im Garten

Hedy und Papa barfuß im Garten

Am Nachmittag waren wir dann noch mal auf unserem lokalen Weihnachtsmarkt. Fotos habe ich davon nicht. Es war sehr voll und Frida und Hedy waren, sagen wir mal, "speziell". Nix hat gepasst und beide waren weinerlich.

Am Abend haben auch wir es mitbekommen: Udo Jürens ist leider verstorben. Papa Schulze und ich haben die ein- oder andere Nacht schon zu seinen Schlagern getanzt. R.I.P. Udo!
Du wirst uns fehlen :-*

Udo-Jürgens-Bademantel Gedächtnisfoto (leider etwas unscharf)

Ihr Lieben, ich wünsche Euch schöne, geruhsame und friedvolle Weihnachtsfeiertage! 
Ich würde mich freuen, wenn Ihr nächstes Wochenende wieder 
bei mir vorbeischaut!

Warm durch den Winter mit Ticket to Heaven

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Heute möchte ich Euch die Schneeanzüge von Frida und Hedy vorstellen. Sie sind echt toll und wir werden sehr oft auf sie angesprochen. Und weil ich wirklich rundum zufrieden mit den Schneeanzügen bin, möchte ich Euch von ihnen berichten. Dieser Bericht ist nicht von Ticket to Heaven gesponsert.

Beide Schneeanzüge sind von der Marke Ticket to Heaven. Hedy trägt den Anzug von Frida auf. Ich habe also schon letztes Jahr positive Erfahrungen mit dem Anzug gemacht und deswegen für Frida dieses Jahr einen neuen gekauft.

Den Anzug vom letzten Jahr hatte ich gebraucht über einen Kontakt von Mamikreisel gekauft. Die andere Mama hatte ihn mir wärmstens empfohlen, wollte aber auch gebraucht noch knapp 80€ dafür haben. Das fand ich schon noch etwas teuer, ließ mich dann aber doch überzeugen. Und anfangs hatte ich schon noch das Gefühl, dass sie mich über den "Tisch gezogen" hatte. Aber das Gefühl verflüchtigte sich sehr schnell. Warum?

- Der Anzug hält so warm, dass das Kind drunter nur eine Strumpfhose und ein Shirt mit langen Armen braucht. Stundenlanges Anziehen vor der Kita ist damit passé.

- Der Anzug durchnässt auch bei Schnee überhaupt nicht. Er kann auch problemlos als Skianzug benutzt werden.

- Der Anzug ist schmutzabweisend und absolut sandkasten- und damit kitatauglich.

- In den Anzug sind zahlreiche Reflektoren eingearbeitet, sodass das Kind auch im Dunkeln sehr gut gesehen wird.

- Das Design der Anzüge ist wirklich schön und einzigartig.

Und so sehen die beiden Schneeanzüge der Schnecken aus:

Oben Frida, unten Hedy im Ticket to Heaven Schneeanzug
Die Firma Ticket to Heaven beschreibt die Vorzüge der Schneeanzüge auf ihrer Website wie folgt:

Das Ticket Outdoor-Logo auf einem Schneeanzug ist der beste Garant, dass Ihrem Kind schön warm ist und es sich wohlfühlt. Ticket Outdoor steht außerdem für gründlich getestete, hochwertige Materialien, die vor Nässe und Feuchtigkeit schützen. In jeden Ticket Outdoor Schneeanzug fließt dänisches Design ein, wo Kreativität und Einfallsreichtum die Farben, Formen, Schnitte und Funktionen bestimmen. Ihr Kind sieht in unseren farbenfrohen Schneeanzügen einfach toll aus, das Design mit den fröhlichen Mustern ist unverwechselbar. Der hohe Komfort, die Sicherheitsmerkmale und die kinderleichte Handhabung eines Ticket Schneeanzugs kennzeichnen ein Design, bei dem kleine, aber feine Details und Funktionen für ein optimales Trageerlebnis sorgen. Unsere Schneeanzüge sind mit Reflektoren versehen, und bei unseren Schneeanzügen mit Kapuze ist die Kapuze angeknöpft und kann abgenommen werden.

Wie oben bereits angekündigt, habe ich für diese Saison für Frida einen neuen Anzug von Ticket to Heaven gekauft. Da er durch Hedy ja auch noch mindestens eine weitere Saison getragen wird und (wie ich letztes Jahr ja erfahren habe) die Marke einen hohen Wiederverkaufswert hat, bin ich der Überzeugung, dass die Anschaffung sich lohnt. Die Schneeanzüge kosten neu zwischen 100€ und 160€. Gebraucht werden sie zwischen 60€ und 100€ gehandelt.

Warum ich auch für Frida mit ihren knapp 4 Jahren noch einmal einen Anzug gekauft habe? 
Weil es a) morgens einfacher zum Anziehen ist: Strumpfhose und Shirt an, Schneeanzug drüber, fertig ist Frida für die Kita. Und, weil ich b) so sicher sein kann, dass Frida auch rundum warm eingepackt ist, wenn sie in der Kita rausgeht. So hängt kein nackter Po und/oder Rücken aus der Jacke raus ;-).

Was für Schneeanzüge habt Ihr für Eure Kinder? Könnt Ihr eine Marke wärmstens empfehlen? Oder seid Ihr schon einmal maßlos enttäuscht worden?

Frohe Weihnachten!

#MS Thursday: Mein Kampf gegen die MS, Teil 1

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Oft werde ich gefragt, was ich gegen die Multiple Sklerose unternehme? Ob ich Medikamente einnehme? Ob ich schon einmal über Alternativmedizin nachgedacht habe, etc.? Was ich alles im Kampf gegen diese bisher noch unheilbare Erkrankung unternehme, möchte ich Euch heute im 1. Teil vorstellen. Der 2. Teil und weitere werden dann bei den nächsten Donnerstagen im Rahmen des #MS Thursday folgen. Denn, wie Ihr heute sehen könnt, es gibt zu den verschiedenen Therapieansätzen gegen die MS viel zu erzählen.

Medikament

Das Medikament für eine Woche


Ich nehme das Medikament Tecfidera®. Das ist ein Wirkstoff (Dimethylfumara) zum Einnehmen, der seit März 2014 auf dem deutschen Markt und für Erwachsene mit schubförmig remittierender MS zugelassen ist.  Der Wirkstoff ist altbekannt: Unter dem Handelsnamen Fumaderm® wird Dimethylfumarat (...) bereits seit Langem zur Behandlung von mittelschweren bis schweren Formen der Psoriasis eingesetzt, sofern der Patient auf eine äußerliche Therapie nicht ausreichend anspricht Quelle). Psioriasis ist die Schuppenflechte. Warum das Medikament bei Multipler Sklerose wirkt, ist nicht genau bekannt. Aber es scheint (bei vielen) zu helfen. Hier befinden wir uns direkt in dem Dilemma einer bisher unheilbaren Erkrankung: Man weiß nicht genau, woher sie kommt, man weiß nicht genau, was gegen sie hilft, es gibt Medikamente, die bei dem einen Erkrankten helfen, bei dem anderen aber nicht. Und es gibt Medikamente, die helfen (manchmal), aber man weiß nicht genau, warum, wieso, weshalb. Natürlich haben die Medikamente meistens Nebenwirkungen (auch hier gilt wieder: das sind nicht bei allen Patienten dieselben Nebenwirkungen) und schlagen in der Daueranwendung auf die Leber und Nieren. Denn, um eine Frage vorweg zu nehmen: Ja, MSler, die sich für Medikamente entschieden haben, nehmen sie bis zum bitteren Ende. Bisher gibt es keine Heilung, also nimmt man sie auf unbestimmte Zeit und das impliziert: bis zum Lebensende.
Warum nehme ich also ein Medikament, bei dem ich gar nicht genau wissen kann, ob es bei mir hilft, das mögliche Nebenwirkungen hat und von dem man nicht genau sagen kann, wie es sich in der Langzeitanwendung auf den Rest des Körpers auswirkt?
Tja, es ist nicht mein einziger Strohhalm, aber es ist einer. Die ersten Jahre habe ich kein MS-Medikament genommen. Denn ich wurde direkt nach der Diagnose schwanger und nach der ersten Schwangerschafut und Stillzeit wurde ich direkt wieder schwanger (während Schwangerschaft & Stillzeit nimmt man keine MS-Medikamente, sofern es sich nicht um einen sehr schweren Schub handelt). Bei Hedy habe ich dann vor ziemlich genau einem Jahr abgestillt und ein halbes Jahr ohne Medikamente später ging es mir vergangenen Sommer nicht so gut: Ich hatte 11 neue MS-Entzündungsherde im Gehirn und Rückenmark. Das Kribbeln im Körper war stärker. Und ich habe es auch gespürt: Die MS schreitet voran. Und das nicht gerade langsam. Als mir meine Neurologin im Sommer von den Untersuchungsergebnissen erzählte, war mir sofort klar: Jetzt nehme ich ein MS-Medikament. Wenn es nicht hilft, überlege ich neu. Aber jetzt will ich wissen, ob es bei mir hilft und wie mein Körper damit klarkommt.
Ich habe mich für Tecfidera® entschieden, da es zum Einnehmen ist. Ich hatte keine Lust, mir ein Medikament zu spritzen. Das ist bei den 'älteren' Medikamenten der Fall, sogenannte Immunsuppressiva (Beta-Interferone), die jedoch ebenfalls umstritten sind (hier ein entsprechender Artikel von Spiegel Online). Für mich bedeutet tägliches Spritzen eines Medikaments, noch ein Stück kränker zu sein. Aber das ist meine persönliche Einstellung. Ein weiterer Grund für das Medikament, das ich nehme ist, dass es sich, wenn auch neu im Einsatz gegen die MS, durch den Einsatz gegen die Schuppenflechte bereits bewährt hat. 
Die häufigsten Nebenwirkungen bei Tecfidera® sind sogenannte Flushs (Rotwerden der Haut wie bei Sonnenbrand, im Gesicht, aber auch am Körper) oder Probleme im Magen-Darm-Trakt. Da ich jahrelang Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt hatte, war ich zunächst skeptisch. Denn hier habe ich alles wieder im Griff, das wollte ich mir natürlich durch ein Medikament nicht verderben.
Ich nehme das Medikament nun seit September und vertrage es wirklich gut. Ob es gegen meine MS wirkt, wird die Zukunft zeigen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann man das noch nicht beurteilen. 
Alle 6 bis 8 Wochen muss ich nun zur Blutkontrolle, damit sichergestellt ist, dass meine Blutwerte unter dem Medikament normal bleiben. Bisher sind sie das geblieben.
Anfänglich hatte ich ein paar der Flushs, d.h. ich wurde langsam im Gesicht knallrot und auch am Körper. Das hat sich heiß angefühlt und auch ein wenig gejuckt. Insgesamt dauerte so ein Flush ca. 50 Minuten, dann war alles vorbei. Mittlerweile habe ich diese Flushs überhaupt nicht mehr.
Magen-Darm-Probleme hatte ich unter Tecfidera® überhaupt nicht. Darüber bin ich sehr froh. Meine Ärztin hatte mir dazu geraten, immer parallel zur Einnahme morgens und abends ein Milchprodukt (Joghurt, ein Glas Milch) zu mir zu nehmen, da das bei den meisten Patienten gegen Magen-Darm-Beschwerden helfe (warum, weiß man nicht). Aber das brauchte ich zum Glück gar nicht ausprobieren. Zum Glück, denn ich mache eine Anti-MS-Diät, bei der Milchprodukte unter anderem verboten sind. Da diese Diät auf die Reperatur des Darms abziehlt, könnte es aber auch eben gerade mit der Diät in Zusammenhang stehen, dass das Medikament meinem Darm nicht schadet.
Aber darauf gehe ich nächsten Donnerstag ein ;-)

Habt Ihr Fragen zum Medikament Tecfidera®? Oder interessiert Euch etwas anderes zur MS? Dann fragt mich doch einfach! Ich freue mich!

Mehr zu meiner Diagnose und meinen Symptomen findet Ihr hier.

10 ultimative Vorteile, wenn das 2. schnell auf das 1. Kind folgt

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Kurz vor Weihnachten "unterhielten" wir uns, d.h. einige Twitter-Blogger-Mamis, auf Twitter darüber, wie das so ist, wenn man 2 kleine Kinder hat. Auslöser war ein wunderbarer Blogpost von Marsha auf ihrem Blog Mutter & Söhnchen: Und dann kam Nummer zwei, in dem sie beschreibt, was sich alles verändert hat, seitdem Sohnemann Nr. 2 eingezogen ist. Schnell waren wir uns einig: Ja, zwei Kinder sind doppelt soviel Arbeit, doppelt anstrengend, produzieren doppelt Müll und Lärm, ABER sie sind auch doppelt wunderbar. Daher haben wir beschlossen, daraus eine Reihe zu machen. Thema: Welche Vorteile gibt es bei 2 oder mehr Kindern?


Genau als meine große Tochter Frida 1 Jahr alt war, bin ich wieder mit meiner zweiten Tochter Hedy schwanger gewesen. Das erste Lebensjahr zu viert war sehr anstrengend, aber es gibt 10 ultimative Vorteile (meine ganz persönliche Meinung), insbesondere wenn das 2. schnell auf das 1. Kind folgt:


Frida und Hedy vereint am Esstisch


1. Kleidung
Kommt die Kleidung sehr schnell wieder zum Einsatz, ist sie auch noch nicht aus der Mode. Das wird noch getoppt durch das gleiche Geschlecht, denn dann kann wirklich alles, was noch nicht durch Löcher und Schürfspuren zerstört ist, wieder zum Einsatz kommen. Ein weiteres Highlight ist es, wenn die Kinder zur selben Jahreszeit geboren wurden. Dann braucht man beim 2. Kind wirklich nie neue Kleidung kaufen.

2. Spielpartner
Sind die Kinder nah beieinander, ist immer ein Spielpartner vorhanden. Frida und Hedy können wunderbar miteinander spielen (natürlich können sie auch wunderbar miteinander streiten). Aber sie haben zumindest zweitweise die gleichen Interessen.

3. Frühförderung
Auch ist die Frühförderung für das jüngere Geschwisterkind durch das ältere immer gegeben. Zumindest habe ich mir den Pekip-Kurs beim zweiten Kind gespart. Das zweite Kind lernt dadurch zum Beispiel schneller laufen und schneller sprechen. Vor allem die 'tollen' Wörter, also 'scheiße' oder 'Penis'. Zumindest war es bei uns so.


Gemeinsamer Spaß ist doppelter Spaß


4. Gleiche Kita, gleiche Schule
Gehen beide Kinder in die gleichen Einrichtungen, also in Kita, Kiga oder Schule, hat man (zumindest größtenteils) dieselben Wege für beide. Das bedeutet erhebliche Zeiteinsparungen für Mama und Papa. Dieser Vorteil ist bei Zwillingen sogar noch größer!

5. Angeberei
Zugegeben manchmal nervig, aber es ist immens hilfreich: Die Kinder geben voreinander an, was sie schon ganz selbständig und alleine können. Wenn die eine Schnecke bockt, findet die andere ihre Erfüllung darin, zu zeigen, wie folgsam und lieb sie sein kann. Das wird dann zwar auch lautstark verkündet und ist etwas nervig, aber ich will ja mal nicht undankbar sein, ne?!

6. Gegenseitige Hilfe
Meine Töchter helfen sich gegenseitig, zum Beispiel, wenn die Kleine den Schuh nicht alleine angezogen bekommt. Dann hilft die Ältere. Auch, wenn Hedy an die verbotene Schoki nicht dran kommt, dann holt Frida sie (zur Not mit Hilfe des Stuhls) für sie runter ;-)

7. Streit
Durch den schwesterlichen Streit ums Spielzeug, Essen und Co. lernen sie fürs Leben. Sie sind gewappnet für all die Streitigkeiten, die da noch kommen werden. Übrigens können sie sich gerade die Haare ausreißen, aber wenn eine 3. Person dazu kommt, gehen sie gemeinsam dann auf diese los...

8. Trost
Sie spenden einander Trost. Schimpfen Papa Schulze und ich mit einer von beiden, eilt ihr die Schwester zur Seite und nimmt sie in den Arm. Das ist zwar hart für uns, aber auf jeden Fall ein Vorteil für sie!

9. Verbundenheit
Frida kann sich gar nicht mehr daran erinnern, wie es war als sie noch alleine mit uns war. Hedy kennt es natürlich gar nicht ohne die Schwester. So war (bisher) nie große Eifersucht bei uns im Spiel. Natürlich gibt's das auch bei uns, ganz klassisch, wenn Frida bei mir auf dem Schoß sitzt, will Hedy das auch. Aber es war nie ein Grundproblem. Sie kennen es nicht anders. Ähnlich wie bei Zwillingen (so stelle ich es mir zumindest vor). Sie sind eng miteinander verbunden, passen aufeinander auf, denken immer aneinander und kuscheln. Das rührt Papa Schulze und mich manchmal wirklich zu Tränen. *Seufz*


10. Doppelte Liebe
Das darf hier natürlich auch nicht fehlen: "Aber wenn sie Dich dann einmal ansehen", ja, genau so ist es, dann zerfließt man vor Liebe, und zwar vor doppelter Liebe. Sie treiben mich zur Weißglut, manchmal verziehe ich mich auf die Toilette, um endlich 2 Minuten Ruhe zu haben oder ich schreie vor Verzweiflung, aber, wenn beide mir dann um den Hals fallen, um mich um die Wette zu drücken, ist der ganze Ärger und Stress verflogen. Nein, vorstellen konnte ich es mir vorher nicht. Aber es geht: Mann kann zwei kleine Geschöpfe (und mit Sicherheit auch drei oder vier oder mehr) gleich viel lieben. Und das ist ganz wunderbar!



Sitzt die Eine bei mir in der Küche und schaut zu, darf die Andere natürlich nicht fehlen



Also, liebe Mamas & Papas, worin seht Ihr die Vorteile von 2 oder mehr Kindern? Habt Ihr lustige Geschichten zu erzählen, die Mut machen und zeigen, dass 2 oder mehr Kindern nicht nur mehr Arbeit, Müll und Lärm bedeuten? Meldet Euch doch bei den Kommentaren zu Wort. Vielleicht habt Ihr auch Lust, dazu zu bloggen und zu twittern? Ihr könnt hier verlinken ( bei "Add your link") sowie auch bei Mama on the rocks, die die Blogparade gleichzeitig startet. Hashtag bei Twitter ist #mehralschaos.







Mama Schulzes Weihnachtswichteln

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Kurz vor Weihnachten habe ich auf meiner Facebook-Seite und bei Twitter in die Runde gefragt, ob die Mamas nicht Lust auf ein Weihnachtswichteln hätten. "Jaaaa!" war die Antwort.
Gewichtelt wurde für einen Betrag über 12 € plus die Versandkosten. Um die Organisation leichter für mich zu gestalten, habe ich mir die Hilfe vom Wichtel-O-Mat geholt. Das ist ein Online-Tool, für das man ausschließlich die Emailadressen der Wichtelgemeinde benötigt. Sind diese vorhanden, kann man die Teilnehmer mit Hilfe des Wichtel-O-Mats anschreiben. Jeder Wichtelpartner trägt dann in das Tool seine Adresse und seine persönlichen Wünsche für das Wichteln ein. Haben das alle gemacht, kann der Oberwichtel, der das Wichteln organisiert, die Wichtelpartner auslosen lassen. Diese werden dann per Mail über die Wünsche und die Adresse ihres Partners informiert. Super, oder?

Quelle: www.wichtel-o-mat.de
Den Wichtel-O-Mat kann man übrigens auch ganzjährig nutzen. Er ist nicht ausschließlich an Weihnachten gebunden ;-)

Da mich keine Klagen, sondern ausschließlich Fotos von der Mama-Schulze-Wichtelgemeinde erreicht haben, gehe ich davon aus, dass alles geklappt hat und alle Mamas ihr Wichtelpaket rechtzeitig zu Weihnachten erreicht hat. Das freut mich sehr und dafür möchte ich mich bei allen Teilnehmerinnen herzlich bedanken! So macht das Wichteln Spaß! Das mache ich auf jeden Fall wieder, was meint Ihr?

Hier seht Ihr die Fotos der beschenkten Mamas, die mir zugeschickt wurden:

Wichtelgeschenk von Mama Manuela


Wichtelgeschenk von Mama Yvonne

Wichtelgeschenk von Mama Nicole

Wichtelgeschenk von Mama Karin

Wichtelgeschenk von Mama Marsha

Wichtelgeschenk von Mama Jenni

Wichtelgeschenk von Mama Eva


Wichtelgeschenk von mir

Das war 2014 bei Familie Schulze

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Mama Miez macht jedes Jahr, und diesmal sogar schon zum siebten Mal, einen Jahresrückblick mit den gleichen Fragen. Das ist eine tolle Sache zur Dokumentation! 
Ich habe mich von ihr inspirieren lassen und daher möchte ich mich zum Ende dieses Jahres diesen Fragen ebenfalls stellen


Ich wünsche Euch alles, alles Gute für 2015

1. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Ich würde sagen eine 5. Zum Einen ist dieses Jahr ein lieber Mensch sehr schnell verstorben. Jemand, der schon viele Schicksalsschläge gemeistert hatte und zu dem ich gerade in Bezug auf die Verarbeitung meiner Erkrankung aufgeschaut habe.
Zum Anderen ist die MS präsenter als noch vor einem Jahr. Das heißt, dass ich sie stärker spüre und ich mehr Läsionen (Entzündungen im Hirn und Rückenmark) habe, die vor einem Jahr noch nicht da waren.
Das sind natürlich beides Dinge, die ich mir für 2014 nicht gewünscht habe.
Warum ist 2014 TROTZDEM eine 5? 
Der Liebe wegen: 
Papa Schulze und ich sind wieder mehr Paar geworden, haben wieder mehr alleine unternommen und durften auch wieder ein bisschen mehr schlafen als zum Beispiel in 2013.
Und natürlich der Kinder wegen. Sie sind so gewachsen. Das ganze Babyhafte im Aussehen ist bei Frida nun verschwunden. Sie ist nun ein richtiges Kleinkind. Und sprachlich schon so weit, dass ich oft vergesse, wie klein sie eigentlich noch ist, weil ich mich mit ihr richtig unterhalten kann. 
Hedy ist zu Beginn des Jahres gelaufen und nicht mehr gekrabbelt. Sie hat angefangen, zu sprechen und mittlerweile kann sie uns in 4-Wort-Sätzen ganz genau mitteilen, was sie will und WAS SIE NICHT will.

Darüber hinaus hatte ich in 2014 mein MS-Outing. Familie und Freunde wussten bereits Bescheid. Aber im Job und hier auf dem Blog war es nicht bekannt. Ich habe bisher durchweg positive Erfahrungen gemacht damit und hoffe, dass es so bleibt.

2. Zugenommen oder abgenommen?
6kg abgenommen, was mit meinem MS-Ernährunsprogramm zusammenhängt, von dem ich Euch beim nächsten #MS Thursday berichten werde.

3. Haare länger oder kürzer?
Kürzer

4. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Kurzsichtiger

5. Mehr Kohle oder weniger?
Etwas mehr, da ich wieder arbeiten gehe. Deutlich spürbar ist das aber nicht. Wie das halt so ist, wenn man ein Haus gekauft hat und es unterhalten muss.

6. Besseren Job oder schlechteren?
Definitv besseren. Ich habe aus der Elternzeit heraus den Job gewechselt und hätte niemals gedacht, dass das klappen würde. Mein alter Job war fein, aber die Aussichten bzw. Entwicklungsmöglichkeiten waren nicht so dolle. Das ist jetzt komplett anders. Und es ist ein Arbeitgeber, der sehr gut mit behinderten Menschen umgeht. Das war natürlich sehr wichtig für mich, denn MS ist/kann auch eine Behinderung (sein).

7. Mehr ausgegeben oder weniger?
Weder noch (Haus)

8. Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Bei einer Twitter-Verlosung ein Basecap, das mit Namen o.ä. individualisierbar ist. Ich gewinne nie nie nie was. Das war also schon etwas Besonderes für mich!

9. Mehr bewegt oder weniger?
Gleich, wobei jetzt zum Ende des Jahres die Bewegung zu wünschen übrig lässt. Das ist nicht gut und muss sich wieder ändern. Denn Bewegung hilft gegen die MS.

10. Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Tjaaaa, was soll ich da schreiben? 1 große und viele kleine, hauptsächlich von den Kindern geschenkte Krankheiten. Gerade im Sommer der Aufenthalt im Krankenhaus für die Kortisongabe hätte nicht sein müssen. Da ich starke Nebenwirkungen in den Wochen darauf plus noch eine fette Erkältung hatte. Bitte nicht wieder!

11. Davon war für Dich die Schlimmste?
Überraschung: die MS

12. Der hirnrissigste Plan?
Es gab keinen einzelnen, aber diese ganze "mal eben" Geschichten, die immer in die Hose gehen. Weil mit 2 kleinen Kindern einfach nie etwas "mal eben" geht. Deswegen könnte ich mir den Stress, "mal eben" noch etwas zu erledigen, einfach sparen.

13. Die gefährlichste Unternehmung?
Ich lebe höchst ungefährlich.

14. Die teuerste Anschaffung?
So richtig ultra teuer war nix. Aber Papa und Opa Schulze haben zum Beispiel den Keller abgeteilt und das Baumaterial gekauft. Dasselbe gilt fürs Schneckenbad.

15. Das leckerste Essen?
*nomnomnom* 
Eigentlich so ziemlich alles, was wir kochen: der Samstagsfisch & die Entenbrust zu Weihnachten waren aber definitv der Knaller!

16. Das beeindruckendste Buch?
Joyo Moyes "Ein ganzes halbes Jahr"
Passt auch sehr gut zu meiner MS-Situation, frei nach dem Motto: Das Leben ist wie es ist. Wir selbst müssen entscheiden, was wir daraus machen möchten.

17. Der ergreifendste Film?
Tja, ich bin 2014 nicht im Kino gewesen und kann mich an keinen Film im TV erinnern, der mir nachhaltig in Erinnerung geblieben ist.
Aber ich bin eine Seriennudel. Das waren "meine" Serien 2014:
- The Good Wife
- ER
- Revenge
- Scandal
- Damages
- Downton Abbey

18. Die beste CD?
Zaz "Zaz", ja, eigentlich bin ich damit spät dran, aber es hat mir insbesondere das Autofahren im Sommer sehr versüßt.

19. Das schönste Konzert?
Adel Tawil "Lieder Tour", aber es war auch das einzige Konzert, bei dem ich dieses Jahr war. Das wird sich aber nächstes Jahr ändern :-)
Papa Schulze und ich sind nämlich richtige Konzertgänger.

20. Die meiste Zeit verbracht mit?
Neben Arbeit & Familie: Blog

21. Die schönste Zeit verbracht mit?
Mit der Familie im Sommerurlaub in Ostfriesland

22. Zum ersten Mal getan?
Ein MS-Medikament genommen 

23. Nach langer Zeit wieder getan?
Alkohol getrunken

24. Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Siehe Frage 11

25. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Da fällt mir spontan nix ein...
Vielleicht Papa Schulze vom 3. Kind? *lach*

26. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Karten für Udo Lindenberg nächstes Jahr

27. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Dass Papa Schulze mich und die Schnecken so liebt und sich so gut um uns kümmert.

28. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich liebe Dich! (Papa Schulze)
Ich lieb Dich, Mama! (Frida)
Mama, lieb! (Hedy)

29. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich liebe Dich (Papa Schulze, Frida & Hedy)!

30. Dein Wort des Jahres?
Paläo

31. Dein Unwort des Jahres?
Pegida
MAMAAAAAA!

32. Dein(e) Lieblingsblog(s) des Jahres?
siehe "Meine Blog-Liste"

33. Vorsätze fürs neue Jahr
Ich lebe eigentlich nach dem Motto, mir keine Vorsätze fürs neue Jahr zu machen. Denn dann kann ich sie auch nicht brechen und bin auch nicht enttäuscht. Aber einen Vorsatz habe ich schon, nicht nur für 2015, auch für die Jahre danach: mich nicht unterkriegen lassen. MS ist'n Arsch. Aber ich werde ihr in den Arsch treten!
34. Zum Vergleich: Verlinke Deine Rückblicke der vorigen Jahre!
Das kann ich leider nicht, weil ich in den vergangenen Jahren keine Rückblicke gemacht habe :-(

Ihr Lieben, ich wünsche Euch für das Jahr 2015 vor allem Gesundheit! Und das 
sage ich nicht einfach so daher: Gesundheit ist wirklich am Wichtigsten. 
Darüber hinaus wünsche ich Euch Glück und Gelassenheit. 
Möget Ihr die richtigen Entscheidungen treffen-
und, falls es doch die falschen sind: Grämt Euch nicht!
Nehmt den Zustand an und geht weiter nach Vorne. 

Eure Mama Schulze :-*

#MS Thursday: Mein Kampf gegen die MS, Teil 2

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Im vergangenen Bericht zum #MS Thursday habe ich Euch von dem Medikament berichtet, das ich einnehme. Heute möchte ich Euch das Ernährungsprogramm vorstellen, an das ich mich halte. 

Meine Ernährung

Hä?! Moment mal, was hat denn die Ernährung mit MS zu tun? 
Ich bin keine Medizinerin oder Ernährungswissenschaftlerin, daher kann ich nicht dafür garantieren, dass alles wissenschaftlich astrein ist, was ich nun beschreibe. Ich erkläre Euch einfach, warum ich mich gerade dazu entschieden habe, meine Ernährung aufgrund der MS umzustellen. Diese Entscheidung hat natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Jeder sollte das für sich selbst entscheiden. Gerade in der Alternativmedizin wird eine Anpassung der Ernährung bei einer Krankheit wie MS empfohlen. Allgemein ist von "gesunder Ernährung" die Rede. Hier gibt es allerdings, Ihr könnt es Euch vorstellen, auch eine Fülle an verschiedenen Empfehlungen. Leider ist bisher keine durch eine Studie belegt. 

Ich habe es schon letzte Woche beschrieben, für mich ist das größte Dilemma einer chronischen Erkrankung, dass es so viele verschiedene Theorien zur Entstehung und Behandlung gibt. Und jede schwört für sich, zu helfen bzw. richtiger als andere zu sein. Entscheidet man sich, komplett auf Medikamente zu verzichten, gibt es Gegner, entscheidet man sich, die alternative Medizin einzubeziehen, gibt es weitere Gegner, entscheidet man sich für eine Kombination aus weiteren Möglichkeiten, gibt es wieder andere, die dagegen sind. Und das gilt natürlich auch andersherum. Man muss "seinen" Weg finden. Und das ist wirklich schwierig. Das ist ungefähr genau wie in der Kindererziehung. Es gibt zig verschiedene Ansichten, zig Leute haben dazu bereits Literatur verfasst, aber für einen Weg müssen sich die Eltern entscheiden. Da kann ihnen niemand helfen. Und die große Auswahl und die Ungewissheit, ob der Weg, den man wählt, wirklich zum gewünschten Ziel führt, verunsichern doch stark!


Quelle: http://namabaronis.files.wordpress.com/2013/06/zellen.png


Warum ich die Ernährung umgestellt habe*

Der menschliche Körper ist ein großer Zellhaufen. Und was haben wir im Fach Biologie gelernt? Zellen brauchen Futter, also Nährstoffe. Wo bekommen sie diese her? Aus der Nahrung, die wir aufnehmen. Diese wird im Dünndarm gespalten und durch den Blutkreislauf an den Körper verteilt. Das ist eine ganz grobe (unvollständige) Erklärung. Aber ich denke, dass sie an dieser Stelle reicht. 

Bei Multipler Sklerose werden die Nervenzellen zerstört. So können die Nervenreize nicht mehr übertragen werden und es entstehen Beeinträchtigungen des Körpers. Das Tolle am menschlichen Körper ist aber, dass er eigentlich sein ganzes Leben lang neue Nervenzellen bilden bzw. beschädigte Nerven auch bis zu einem gewissen Grad selbst reparieren kann. Dafür brauchen die Nervenzellen gutes Futter. Damit sie das von mir bekommen, möchte ich ihnen eine optimale Ausgangsbasis bieten. Um das zu erreichen, stelle ich ihnen also gute Nährstoffe zur Verfügung. 

Ich habe es oben bereits beschrieben, der Dünndarm spielt bei der Nährstoffaufnahme eine entscheidende Rolle. In der chinesischen Medizin wird er auch als "der Sitz der Gesundheit" definiert.
Mir war das lange Zeit nicht bewusst. ABER ich habe mich sehr lange mit Magen-Darm-Problemen herumgeplagt. Zum Einen musste ich sehr häufig nach den Mahlzeiten aufstoßen. Zum Anderen hatte ich Probleme mit der Verdauung und sehr oft Koliken. Oft bin ich nach Mahlzeiten regelrecht aufgeschwemmt, hatte tagelang Probleme mit dem Stuhlgang und wurde sogar gefragt, ob ich schwanger sei, weil ich so einen dicken Bauch hatte... 
Gut habe ich mich damit natürlich nicht gefühlt. Ich merkte über viele Jahre, dass etwas nicht stimmt. Papa Schulze habe ich in dieser Zeit kennengelernt. Er kann bezeugen, dass es sich wirklich über viele Jahre hinzog. Und meine durch Umzüge wechselnden Hausärzte konnten mir in dieser Zeit nicht wirklich helfen. Ich habe die eine oder andere Verdauungspille verschrieben bekommen, aber das war es. Nie wurde mal eine Stuhlprobe oder ähnliches gemacht, um der Sache auf den Grund zu gehen. Einmal hatte ich eine Magenspiegelung. Aber dabei kam nix raus. 

Die funktionelle Medizin zum Beispiel definiert chronische Erkrankungen wie die Multiple Sklerose, Rheuma, Diabetes nicht als einzelne Krankheiten, sondern als Ausprägungen zellulärer Fehlfunktionen, die dann unterschiedliche Symptome hervorrufen. Diese zellulären Fehlfunktionen beruhen oft auf einem gestörten Darm. 

Nun bin ich Laie, aber wenn ich an meine jahrelangen Probleme zurückdenke und dies dann mit der Erkrankung in Verbindung bringe, kann ich für mich einen eindeutigen Zusammenhang erkennen. Und daher bin ich der festen Überzeugung, dass mir die Ernährung, die ich mittlerweile einhalte, im Kampf gegen die MS helfen wird. Denn sie zielt nur auf Eines ab: einen gesunden Darm und gute Nährstoffe für den Körper. 

Das Ernährungsprogramm nach Dr. Terry Wahls


Meine Basis-Lektüre: Terry Wahls, Multiple Sklerose erfolgreich behandeln mit dem Paläo-Programm


Dr. Terry Wahls definiert drei unterschiedliche Stufen: das Basis-Programm, das Paläo-Programm und das Paläo-Plus-Programm. Grundlage aller drei Stufen und eigentlich auch insgesamt der Paläo-Ernährung: selber kochen, keine fertigen Sachen, nix. Keine Saucen, keine Tütchen zum Anrühren, keine Fertiggerichte. Null, nada, niente. Alleine das hilft schon über viele "Magenprobleme" hinweg. Ich schwöre Euch, wenn Ihr anfangt, darauf zu achten, welche Zutaten so in Fertigprodukten drin sind (auch im Fruchtjoghurt usw.), wundert Ihr Euch irgendwann gewaltig. Da sind Dinge drin, die einfach nicht dort hineingehören.

Das Basis-Programm enthält "nur" drei Hauptbestandteile:
1. Neun Tassen Obst und Gemüse täglich, darunter a) drei Tassen rohes oder gekochtes grünes Blattgemüse (viel Kohl, je dunkler das Grün, desto besser), b) drei Tassen Obst und Gemüse von intensiver Farbe (Beeren, Tomaten, etc.) und c) drei Tassen Gemüse, das Schwefel enthält (Brokkoli, Weißkohl, Rosenkohl, Rüben, etc.)
2. Glutenfrei und ohne Milchprodukte
3. Biologisch, aus Freilandhaltung oder wild lebend
Darüber hinaus empfiehlt Dr. Wahls, auf Eier zu verzichten, da diese viele Allergene enthalten.  

Das Paläo-Programm (verkürzt, für weitere Infos bitte das Buch von Dr. Wahls lesen)
Für das Paläo-Programm gelten alle Regeln des Basis-Programms. Darüber hinaus sollten täglich Algen in Form von Pulver verspeist, der Anteil an tierischen Innerein erhöht und täglich milchsauer vergorene Nahrungsmittel verwendet werden. Auch rohe und eingeweichte Nüsse und Samen gehören in das Programm. Und dann sollten Kartoffeln, glutenfreie Getreide und Hülsenfrüchte auf maximal zwei Portionen die Woche eingeschränkt werden (ich verzichte zum Beispiel komplett).
Fette, die verwendet werden dürfen sind mein heiß geliebtes Ghee (hier geht's zum Rezept), das ich selber herstelle, Kokosöl, Schmalz oder andere tierische Fette. Auch nicht fermentierte Sojaprodukte fallen weg. 

Das Paläo-Plus-Programm (verkürzt, für weitere Infos bitte das Buch von Dr. Wahls lesen)
Für das Paläo-Plus-Programm gelten alle Richtlinien des Paläo-Programms. Aber es kommen noch weitere hinzu:
- Es wird mehr Fett gegessen (z.B. vollfette Kokosmilch).
- Die täglichen neun Tassen Obst und Gemüse werden auf sechs bis neun Tassen reduziert. 
- Alle Getreide, Hülsenfrüchte und die weißen Kartoffeln werden komplett vom Speiseplan gestrichen.
- Die stärkehaltigen Gemüsesorten (rote Beete, Kürbis, etc.) werden auf zwei Mahlzeiten pro Woche reduziert.
- Der Fleischkonsum wird reduziert.
- Es wird nur noch zwei Mal täglich mit einem Abstand von 12 Stunden Nahrung aufgenommen.  

Meine Ernährungsumstellung

Die Umstellung meiner Ernährung hat nicht von heute auf morgen stattgefunden. Es war ein schleichender Prozess. Jahrelang, ehrlich. Schon lange bevor ich überhaupt von Paläo-Ernährung oder dem Wahls-Programm gehört bzw. gelesen hatte, habe ich gemerkt, dass mir Kohlenhydrate und Milchprodukte nicht gut bekommen. Ich hatte oben bereits beschrieben, dass ich oft aufgeschwemmt war. Das ging mit einem Verzicht von Kohlenhydraten und Milch zurück. Auch die Magen-Darm-Probleme. Und ich habe weder eine Glutenallergie noch eine Laktoseintoleranz. Das hatte ich vorher bereits (teuer auf meine Kosten, weil es gründlichere Tests waren, als diejenigen, die die Krankenkasse zahlt) testen lassen. Trotzdem mag mein Körper beides nicht. Also habe ich immer mehr darauf verzichtet und hatte nie die klassischen Zucker-Entzugserscheinungen, die oft beschrieben werden (hier). 
Mittlerweile bin ich bei einem Mittelding von Paläo-Programm und Paläo-Plus-Programm angekommen. Wirklich nur noch sehr selten nehme ich Milch & Kohlenhydrate zu mir (Cappuccino in der Arbeit, ein Stück Schoki) und muss dann immer wieder feststellen: Das schmeckt mir nicht mehr. Und hinterher fühle ich mich null befriedigt (ihr kennt diesen Heeper auf was Süßes, oder?!). Aber ich bin auch keine Maschine und nicht immer kann ich widerstehen. So frisch gebackener Kuchen usw. duftet einfach sehr, sehr lecker. Aber, wie gesagt, immer wenn ich dann nachgebe, bin ich hinterher enttäuscht. Ich bin noch nicht soweit, dass ich meine Nahrungsaufnahme auf zwei Mal täglich reduziert habe. Aber ich merke, dass ich immer weniger Hunger bei den drei Mahlzeiten verspüre, was mit der von Wahls beschriebenen Ketose zusammenhängt. Trotzdem bin ich irgendwie noch nicht bereit für diese weitere Umstellung. Irgendwie ist Essen ja auch so ein gesellschaftliches Ding. Und so kann ich immerhin mittags mit meinen Arbeitskollegen zusammen Essen gehen und einen Salat essen. Aber eigentlich brauche ich den nicht mehr zwingend. Dr. Wahls empfiehlt die Paläo-Plus-Stufe übrigens allen, bei denen die MS trotz Ernährungsumstellung auf das Paläo-Plus-Programm nicht zur Ruhe gekommen ist. 
Seitdem ich auf die Paläo-Ernährung umgestiegen bin, habe ich viel Gewicht verloren (6kg). Auch Papa Schulze macht mit, weil er sich gut fühlt und es ihm gut schmeckt und ist 5kg losgeworden. Falls Ihr Euch auch für das Paläo-Programm interessiert, empfehle ich Euch die Website Paleo360. Dort findet Ihr eine genaue Definition, was Paläo ist, zahlreiche Rezepte, Tipps und auch Unterstützung für den Anfang. Ich bediene mich häufig der Rezepte, die wirklich einfach und lecker sind. Darüber hinaus gibt Paleo360 die gleichen Empfehlungen wie Dr. Terry Wahls zur Ernährung bei chronischen Nervenerkrankungen.

Was essen Frida und Hedy?
Frida und Hedy dürfen Kohlenhydrate, Milch und Zucker essen. Das wird ihnen nicht verboten. Aber ich achte darauf, dass es die "guten" Dinge sind, also keine Fertigprodukte, etc. Auf ihr Mittagessen in der Kita habe ich natürlich keinen Einfluss, aber zu Hause wird alles frisch gekocht. Auch Plätzchen und kleine Snacks backe ich oft selber. Darüber hinaus gibt es bei uns im Städtchen noch einen Bäcker, der alles selbst backt ohne viele Zusätze. Dort kaufe ich das Brot und die Brezeln für sie. Süßigkeiten gibt es in Maßen, d.h. nicht mehrmals täglich, sondern halt nur einmal, und dann zum Beispiel "nur" ein Gummibärchen. Und in der Weihnachtszeit, bei Geburtstagen oder zu Ostern dürfen sie natürlich mehr. Ketchup mache ich zum Beispiel auch selber. Nur Wurst, die kaufe ich nicht bzw. nur an einem bestimmten Stand bei uns auf dem Wochenmarkt. Dort werden ausschließlich Fleisch- und Wurstwaren von Weidetieren verkauft und in der Wurst sind auch nicht zig Zusätze drin. Aber Salami oder so gibt es bei uns nicht (wie gesagt, fangt mal an, zu lesen, was da alles so drin ist). Für Frida und Hedy ist es OK so, wie es ist. Sie machen kein Theater, dass sie etwas anderes essen oder mehr Süßigkeiten essen wollen. Bekommen sie doch einmal ein Stück normale Wurst, schmeckt ihnen die meist nicht, auch normalen Ketchup und fertige Soßen verschmähen sie. Sie sind das halt nicht gewohnt und dann schmecken diese Dinge auch nicht. Ich merke das bei mir selber: Probiere ich vom fertigen Ketchup, schmecke ich auch nur noch den Chemiebaukasten. 

Mein Fazit

Ich fühle mich gut mit meinem Ernährungsprogramm. Meine Magen-Darm-Probleme sind weg. Und ich denke, dass das schon einmal ein gutes Zeichen ist. Wenn ich doch einmal in alte Muster zurückfalle und einen Berg Schokolade verdrücke (bisher zwei Mal innerhalb eines halben Jahres passiert), geht es mir direkt wieder schlecht. Nicht total schlecht, aber ich habe direkt wieder Magen-Darm-Probleme und schwemme auf. Ja, natürlich könnte man kritisieren, dass meine MS in diesem Jahr trotzdem weiter vorangeschritten ist. Aber dagegen möchte ich halten, dass ich a) im ersten halben Jahr 2014 leider nicht 100%-ig konsequent war und zum Beispiel jeden Tag eine Süßigkeit verdrückt habe. Und b) weiß ich auch nicht, ob sie nicht schon viel weiter vorangeschritten wäre, wenn ich das Programm nicht einhalten würde. Ich ziehe es nun knapp ein halbes Jahr lang durch. Aber es braucht Zeit. Wahls schreibt, dass man Geduld haben muss, bis sich der Körper vom Entzündungsmodus verabschiedet. Das kann bis zu einem Jahr dauern.
Abgesehen davon, brauche ich für mich persönlich das Gefühl, selbst etwas gegen die Multiple Sklerose unternehmen zu können. Und, wenn nicht die Ernährung Berge versetzt, dann vielleicht ja mein fester Glaube?! Wer weiß das schon? Und Dr. Terry Wahls hat sich mit ihrem Programm selbst aus dem Liegerollstuhl wieder herausgeholt und bereits zahlreichen MSlern in den USA mit ihrem Programm geholfen. Für mich ist es daher auf jeden Fall einen Versuch wert! 

Welche Vitamine und Mineralstoffe ich zu mir nehme, darauf gehe ich dann beim nächsten #MS Thursday ein. 


*Diese Ausführungen beruhen auf der MS-Therapie, die Dr. Terry Wahls entwickelt hat. Terry Wahls ist selbst Neurologin, die an Multipler Sklerose erkrankt ist. Grundlage ihrer MS-Therapie ist ein Ernährungsprogramm, das auf dem Paläo-Prinzip beruht. Weitere Informationen dazu findet Ihr in ihrem Buch und auf ihrer Homepage (in englischer Sprache). Weitere Infos zum Paläo-Prinzip beziehe ich über Paleo360

Mehr zu meiner Diagnose und meinen Symptomen findet Ihr übrigens hier.

Das Töpfchen des Grauens

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Liebe Kleinkind-Mamas und -Papas, ich habe da einen Tipp für Euch. Glaubt mir, Ihr werdet es mir danken! Befolgt ihn, ohne ihn zu hinterfragen. Als Zeichen der Dankbarkeit könnt Ihr mir gerne Geld überweisen (Kontonummer auf Anfrage). Ich denke, eine kleine Aufmerksamkeit von 5 bis 10€ ist vollkommen OK.


Kauft niemals das Töpfchen des Grauens!


Doch, doch, glaubt mir. Das gibt es! Ich weiß das. Ich habe es schon vor 1,5 Jahren gewusst. Und ich weiß es jetzt wieder. Ich hatte es kurzzeitig vergessen (keine Ahnung, warum?!). Nun mache ich auch mit Hedy das Toilettentraining. Und ich muss es wieder bitterlich lernen. 


Das Töpfchen des Grauens in seiner ganzen Herrlichkeit

Denn ich versuche gerade in zweiter Generation, den Inhalt des Töpfchens des Grauens ins Klo zu kippen, OHNE dass Pipi und Kacka daneben laufen. Es ist nicht möglich. Ich habe es mit Schwung versucht, mit Gefühl, von rechts, von links. Es klappt weder von vorne, noch von hinten, weder geschüttelt, noch gerührt, ohne dass die ganze Kacke daneben läuft und sich auf Klobrille und Boden verteilt. ES IST NICHT MÖGLICH! 


Das Dilemma mit Wasser nachgestellt

Ich finde es sagenhaft, wie das menschliche Gehirn so eine durch Pipi und Kacka getränkte Erkenntnis erfolgreich verdrängen kann. Denn, wenn ich total schlaftrunken und übernächtigt im Bad stehe, die Kleine in den Himmel gelobt habe, dass sie ihr Geschäft erfolgreich auf dem Töpfchen erledigt hat, vergesse ich in diesem Freudentaumel immer wieder aufs Neue: DIE SCHEIßE LANDET NICHT IM SCHEIß KLO! 

Dabei gibt es bereits Abhilfe. Bei dem schwedischen Möbelhändler unseres Vertrauens gibt es schon das Töpfchen der Glückseeligkeit. Und ja, wir haben es auch schon. Aber das alte ist trotzdem noch in Gebrauch. Weil Mama zu faul ist, das Töpfchen der Glückseeligkeit auf jede der drei Ebenen unseres Häuschens mitzuschleppen. Und, wer faul ist, muss es halt auf die harte Tour lernen, ne?!

Töpchen mit herausnehmbarer Schüssel von IKEA

Habt Ihr auch Profitipps aus Eurer Erfahrungs als Mama oder Papa? Dann würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr diese mit mir teilen würdet :-)

Hier könnt Ihr das Töpfchen von IKEA übrigens kaufen. 

Wie Papa und Mama Schulze sich einmal einen Tag lang entspannen

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Wir sind bei der Schwiegermutter zu Besuch. Es klappt gut mit der Oma und den Schnecken. Wir überlegen, uns einen Tag lang zu verdünnisieren. Entspannung ist die Devise! In 30-minütiger Nähe gibt es eine Sauna-Wellness-Oase. Wir wollen uns zwei Massagen buchen. Als wir anrufen, gibt es nur noch einen freien Termin für beide um 9 Uhr morgens. Ansonsten ist die Oase schon ausgebucht. Vielleicht ist es doch nicht so gut, an einem Brückentag dorthin zu gehen? Egal, schließlich wollen wir uns entspannen.

Am Tag der Entspannung schlafen die Kinder, wie soll es anders sein, länger als sonst. Dank unserer natürlichen Wecker verschlafen wir also. Oma ist schon total aufgeregt, ob wir es noch rechtzeitig schaffen?! Aber wir sind Profis im schnell schnell. Nach einer halben Stunde sitzen wir im Auto und düsen los. Inklusive Kaffee und kleinem Frühstück. Die Kinder haben bei der Verabschiedung auch kein Theater gemacht. Entspannung, wir kommen!

Papa Schulze fährt extra etwas schneller, wir haben schließlich nicht mehr viel Zeit. Unsere Massagen warten nicht auf uns. Auf halber Strecke fragt mich mein Göttergatte, ob ich auch SEIN Portemonaie eingepackt habe. Äh, nee. Vergessen. Meines habe ich natürlich auch nicht dabei, so, wie es sich für eine richtige Ehefrau gehört. Also drehen wir wieder um. Der Mann fährt noch einen Ticken schneller.

Bei Oma angekommen, renne ich schnell mit gesenktem Kopf ins Haus. "Warum seid Ihr denn schon wieder da?", werde ich streng gefragt und fühle mich direkt wieder wie ein Kind, das etwas verbrochen hat. "Wir haben das Geld vergessen", murmele ich leise, flitze ins Zimmer, schnappe die Portemonaies, und renne dann wieder raus zum Auto. Papa Schulze legt noch eine Schippe Geschwindigkeit drauf und düst los.

Wir kommen bei der Sauna-Wellness-Oase um 8:58 Uhr an. Der Parkplatz ist noch komplett frei als wir einparken. Papa Schulze steigt aus, ich bücke mich, um noch meine Tasche aus dem Fußraum aufzuheben und mache im hochkommen die Autotür auf. "Vorsicht!", schreit Papa Schulze von draußen. HÄ?!, denke ich mir. "Da ist ein anderes Auto!", japst er. Ich gucke neben mich: Dort steht auf wundersame Weise plötzlich ein SUV. Nah, sehr nah. Heraus steigt ein Rentner, ruft knapp "Morgen", schnappt seine Tasche und sputet zur Empfangshalle.

Die Ersten werden wir nun nicht mehr sein. Verdammt! Papa Schulze und ich schauen uns an. Das kann ja heiter werden.


Unsere Badekleidung. Fotos vom Entspannungstag habe ich leider nicht für Euch, in der Oase durfte man nicht fotografieren.



Wir kommen rechtzeitig zu unserer Massage. Zeit für meinen morgendlichen Toilettengang habe ich keine mehr. Wird schon gehen, denke ich mir. Falsch gedacht. Die Shiatsu-Massage beginnt und zeitgleich auch meine Darmtätigkeit. Ich versuche, mich zu entspannen. Papa Schulze wird übrigens im gleichen Raum massiert. Ich höre schon nix mehr von ihm. Ist er eingeschlafen? Ich bemühe mich, die Pobacken zusammen zu kneifen. Und sehne mich danach, meinem Körper freien Lauf zu lassen. Warum, ja warum dürfen wir Erwachsenen es nicht den Kleinen gleich tun, laut knattern und verzückt "PUPS!" rufen? Darüber denke ich nach. Ich entscheide mich jedoch, es hier und heute nicht auszuprobieren.

Irgendwann finde ich doch in die erste Entspannung. Die Massage ist vorbei und ich hechte zum Klo. Erleichterung. Ich kehre mit einem Lächeln vom Örtchen zurück und bin bereit, die Sauna-Wellness-Oase zu erkunden. Entspannung, ich komme!

Die Sauna macht allerdings erst in einer Stunde auf. Genug Zeit also, um das erste Mal von insgesamt dreien heute in die Handyzone zu gehen und zu schauen, ob mit den Kindern alles in Ordnung ist. Mit den Kindern ist alles in Ordnung! Entspannung, wir kommen!

Wir machen den ersten Saunaaufguss des Tages mit: den Honig-Aufguss. Schon stapeln sich die Leute in der Sauna. Es ist ja Brückentag. Viele hatten die gleiche Idee wie wir. Der Sauna-Nachbar hat seine Füße auf meinem Tuch. Das kann ich nicht leiden. Je wärmer es wird, desto mehr muss er das mit Schnaufen und Stöhnen begleiten. Das kann ich ebenfalls nicht leiden. Die Hinterfrau wechselt ihren Platz nach unten. Dabei streift ihre Schweißhaut meine. Ich denke nach, ob sich die Investition in eine eigene Kellersauna lohnen würde. Entspannung, ich komme!

Nach einem Mittagessen sauniert Papa Schulze weiter. Ich beschließe, mich in den Ruheraum zu begeben. Ich lese etwas, höre Entspannungsmusik ...und den anderen Leuten zu, die sich im Ruheraum unterhalten. Die Frau rechts neben mir, will 2015 10kg abnehmen. Ich sehe sie übrigens später bei einem Stückchen Sahnetorte im Café. Meine rechte Nachbarin liest gerade ein echt tolles Buch. Schade nur, dass sie darüber redet und es nicht gerade verschlingt. Entspannung, ich komme!

Ich stelle meine Entspannungsmusik etwas lauter und dämmere doch tatsächlich weg. Ich entspanne. Es ist WUN-DER-VOLL! ...bis ich hochschrecke. Platsch, auf die Loungecouch hat sich direkt neben mich eine andere Entspannungswillige hingeworfen. Sie kann froh sein, dass ich nicht instinktiv ausgetreten habe. Egal, ich habe immerhin etwas gedöst. Ich bin Mama und habe schließlich gelernt, mit so wenig Entspannung wie möglich auszukommen.

Ich rappele mich auf und gehe Papa Schulze suchen. Zuvor ziehe ich mir noch eine Jogginghose und einen Pulli über. Mich fröstelt es. Ich finde Papa Schulze im Sauna-Café. Und werde direkt wieder hinausgeworfen. Mit mehr als einem Bademantel bekleidet darf man sich im Saunabereich nicht aufhalten. Fange ich nun Streit an? Nein, ich bin mittlerweile ja entspannt. Ich gehe raus, ziehe meinen Bademantel ÜBER Jogginghose und Pulli und gehe wieder rein. HA! Nicht mit mir, meine Lieben! Da schwitze ich doch lieber! Aber anscheinend ist meine Bekleidung mit Bademantel nun doch saunatauglich. Ich werde nicht mehr ermahnt.

Papa Schulze und ich machen noch einen gemeinsamen Saunaaufguss mit. Diesmal mit Birkenzweigen, die mit Wasser getränkt wurden. Es riecht nach Wald. Einer Mitstreiterin wird schlecht und muss rausgebracht werden. Wir halten durch, schließlich sind wir Eltern. Wir haben schon ganz andere schweißtreibende Situationen gemeistert!

Nach der ersten Aufgussrunde verlasse ich die Sauna. Papa Schulze bleibt noch. Ich kühle mich ab, schwimme eine Runde, ziehe wieder den Jogger + Bademantel an und begebe mich ins Café, um einen Tee zu trinken. Nein, falsch, eigentlich will ich einen "frischen Fruchtsaft" trinken, wie ihn die Karte verspricht. Es stellt sich jedoch heraus, dass er doch nicht frisch ist. Ich will nicht ausprobieren, was er denn nun genau ist und schwenke also zu Tee um. Ich bin ja jetzt entspannt, das macht mir gar nichts. 

Als mein Mann schließlich kommt, ist es 17 Uhr. Wir beschließen, uns fertig zu machen und zur Oma und den Kindern zu fahren. So sehen wir sie noch bevor sie zu Bett gehen.

Zu Hause angekommen fallen sie uns euphorisch um den Hals. Papa Schulze und ich gucken uns an. Wir sind halt Eltern, aus der Nummer kommen wir nicht mehr raus. Wir sind glücklich... und zumindest ein kleines Bisschen entspannt!





#MS Thursday: Eine Liebegeschichte mit MS

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Ich habe beschlossen, beim #MS Thursday auch andere Personen zu Wort kommen zu lassen, die ihre Erfahrungen mit Multiple Sklerose gemacht haben. Sei es, dass sie selbst betroffen sind und von ihrem Umgang mit der Erkrankung berichten, sei es, dass sie Angehörige sind und ihre Geschichte mit MS erzählen. 

Den Anfang macht Bloggerin Linda vom Blog Auftragsmama. Sie erzählt von ihrer Beziehung zu einem MS-Patienten und vom Scheitern dieser Beziehung aufgrund der Pflegebedürftigkeit, die die Medikation der MS verursacht hat. Wir haben beide überlegt, ob sie hier auf meinem Blog darüber berichten soll. Ich habe mich dazu entschieden, ihre Geschichte zu veröffentlichen. Denn, mir geht es gut mit der Multiplen Sklerose. Das kann so bleiben, aber es kann sich nun auch einmal ändern. Und es gibt leider tausende Erkrankte, die ein schwereres Los mit der MS gezogen haben. Leider gehören miese und ungerechte Geschichten eben auch zu dieser beschissenen Krankheit. Da fürfen wir uns nichts vormachen. 
Die Geschichte von Linda erzählt aber nicht nur ihre Erfahrung mit der Erkrankung. Sie zeigt auch die Tücken der Behandlungsmethoden einer Krankheit, die noch unheilbar ist. Und, was passieren kann unter einer Medikation, die schon als "heilsbringend" gefeiert wurde. Konkret geht es um das Medikament "Tysabri" (Tysabri auf Wikipedia, Herstellerinfo). Lindas Exmann war einer der ersten Patienten, die dieses Medikament bekommen haben. Mittlerweile findet aufgrund der Fälle von PML (Progressive multifokale Leukenzephalopathie, Erklärung auf Wikipedia) eine engmaschigere Kontrolle statt. 
Lindas Erzählung soll keine gegen das Medikament Tysabri sein. Oder es verteufeln. Das Medikament ist immer noch im Einsatz und hilft tausenden von MS-Patienten. Linda und ich möchten Euch einfach nur zeigen, was es - neben meiner Geschichte - auch bedeuten kann, an MS erkrankt zu sein. 


Lindas Geschichte

Steffen und ich lernten uns 2007 kennen - im Internet.
Wir schrieben lange hin und her, bemerkten sehr viele Gemeinsamkeiten und konnten schnell nicht mehr ohne den anderen.
Beide hatten wir das Gefühl, uns schon immer gesucht und endlich gefunden zu haben.
Das Schreiben reichte uns nicht mehr, wir telefonierten stundenlang. Dabei erzählte er mir mal, dass er MS habe... doch das stand unserer Fern-Liebe nicht im Weg.
Nach fast einem Jahr wollten wir uns endlich treffen - leider wohnte ich an einem Ende von Deutschland, er am anderen.
Doch Steffen kam.
Mit dem Zug und dem Taxi.
Meine damals 5-jährige Tochter und ich warteten nervös. Jeder hatte mir vorher Tipps gegeben... ich sollte auch bitte nicht zu enttäuscht sein, denn wenn man sich beispielsweise nicht riechen kann, dann wird das eben nix!
Endlich kam das Taxi.
Steffen stieg aus.
Der Taxifahrer holte seine Tasche.
Und den Rollator.
Und wir fielen uns in die Arme - küssten uns - und das Märchen war perfekt!!


Quelle: www.medicounter.de
 
In dieser einen Woche lernte ich, was Steffen kann und was ihm Probleme bereitete. Er konnte mit dem Rollator weitere Strecken gehen, sich ohne ihn in der Wohnung fortbewegen und sogar die Treppe ins Schlafzimmer kam er ganz gut hoch.
Die Tochter schloss ihn ganz fest in ihr Herz. Und er meine Tochter.
Ich habe nie einen Mann gesehen, der so lieb und geduldig mit Kindern umgeht wie Steffen.
Ja, natürlich gab es auch hier kleine Häkchen: Steffen rauchte viel Gras. Wenn er geraucht hatte, konnte er sich besser bewegen und die Spastiken hörten auf. Er hatte damals schon beantragt, es auf Rezept zu erhalten. THC-Öl bekam er bereits für nachts.Natürlich konnte er nur draußen rauchen, schließlich hatte ich ein Kind. Nachdem er mehrmals quer durch Deutschland gereist war, zog er ganz zu uns. Er musste nur einmal im Monat in seine alte Heimat, um eine Infusion zu bekommen. Tysabri hieß das damals noch recht neue  Medikament, was angebliche Wunder bewirken sollte.
 
Die Zeit war wunderbar. Ich besorgte einen Rollstuhl, um mit Steffen überall hinzukommen.
Kilometerweit schob ich ihn. Wir wohnten mitten auf dem Land und ich hatte kein Auto. Ich fuhr ihn durch die Wälder, an den See, durch die Prärie. Ich regte mich immer wieder über die rollstuhlfeindliche Umgebung in den Städten auf und merkte nur ganz allmählich, dass es doch auch ganz schön viel Arbeit und Zeit kostete. Ich musste achtgeben, dass ich die Zeit nicht von der meiner Tochter abzog. Weiterhin fuhren wir einmal im Monat, mal mit Kind, mal ohne, zur Infusion in die alte Heimat.
 
Dann war er da, der Kinderwunsch.
Ich überlegte gut, ob ich dieser Anforderung gewachsen war. Aber ich wusste ja, dass ich nicht allein wäre. Steffen war ein wundervoller Papa.´Vielleicht waren wir auch ein wenig naiv, aber so ist das bei Verliebten nun mal.
Beim Gynäkologen informierten wir uns - Vererbung? Nein, legen sie los :-)
Und wir legten los.
Und wurden schwanger.
Und verloren es.
Und gaben die Hoffnung und den Willen nicht auf.
Und wurden erneut schwanger.
 
Als ich ich im sechsten Monat war, konnte Steffen nicht mehr nach oben ins Schlafzimmer kommen, daher baute ich ihm jeden Abend sein Lager unten im Wohnzimmer. Ich machte ihn für die Nacht fertig und brachte ihm alles, was er benötigte. Duschen konnte er nicht mehr allein. An- und Ausziehen ebenfalls nicht. Mit Baby im Bauch musste ich jetzt alles allein machen. Natürlich kamen oft Zweifel auf in dieser Zeit - sollte das jetzt so bleiben, wie wäre das alles zu schaffen mit einem Kind und einem Baby?
Dann brach eines Tages die Hölle über uns herein.

Ich stand morgens auf, um die Tochter für die Schule fertig zu machen.
Als ich ins Bad kam, traf mich der Schlag.
Steffen saß auf der Erde an die Wand gelehnt. Er war nackt, das ganze Bad und die Wände waren mit Kot beschmutzt. Es roch furchtbar.
Er sah furchtbar aus.
Die Peinlichkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Er erklärte mir, dass er auf die Toilette wollte, ohne mich zu rufen. Er wäre dann plötzlich nicht mehr in der Lage gewesen, sich zu bewegen. Trotzdem versuchte er es weiter und das Resultat konnte ich jetzt sehen...
Ich weinte, rief den Pflegedienst an, der schon manchmal zur Unterstützung gekommen war, und bat die Tochter, oben zu bleiben.
Dann deckte ich Steffen mit einem Handtuch zu, setzte mich zu ihm auf den Boden und steckte ihm eine Ziggarette an.
 
Ich war nicht in der Lage, ihn hochzubekommen, zumal es ja auch viel zu rutschig war. Wir rauchten also und warteten, bis der Pflegedienst kam.
Später fing Steffen an, wirres Zeug zu reden. Es war so beängstigend, dass ich den Notarzt rief.
Um das ganze etwas abzukürzen: Steffen wurde nach Hamburg auf die Intensivstation gebracht. Es ging ihm mittlerweile sehr schlecht.
Tagelang rätselten die Ärzte, was mit ihm war.
Die Abkürzung PML kam häufiger vor. Ich besorgte mir Informationen darüber und stand im ständigen Kontakt mit den behandelnden Professoren, bis mir endlich nach unzähligen Tests eine gesichterte Diagnose mitgeteilt wurde.

Steffen war tatsächlich an PML (progressive multifokale Leukenzephalopathie) erkrankt, einer sehr seltenen und aggressiven Viruserkrankung im Gehirn, die zumeist tödlich endet.
Ausgelöst - und das war der Gipfel der Grausamkeit - vom MS-Medikament Tysabri.
Sehr schnell konnte Steffen sich so gut wie gar nicht mehr bewegen, nicht mehr richtig sehen und die Ärzte machten mir nur noch wenig Hoffnung, dass Steffen bei der Geburt seines Kindes überhaupt noch leben würde..
Da es sein sehnlichster Wunsch gewesen war, mich zu heiraten, beschlossen wir, noch im Klinikum zu heiraten.
Und wir mussten uns mit den Vorbereitungen beeilen, denn keiner wusste, ob er sich mit den neuen Medikamenten erholen würde oder ob er in den nächsten Tagen sterben musste.
 
Nur die engsten Verwandten kamen in die Klinik, wir heirateten dort - kalt, steril, grausam.
Dann fuhr der Zug und ich musste wieder nach Hause.
 
Doch die Ärzte behandelten ihn sehr gut. Und obwohl Steffen ein sehr seltener Fall weltweit war, hat er es geschafft.
Mit einem Hirnschaden und einer großen Einbuße seiner Beweglichkeit wurde er irgendwann in ein Pflegeheim entlassen.

Ich bekam das Kind.
 
Und wir beschlossen zusammen, dass ich mich fortan um die Kinder kümmern sollte, während er wieder nach Hause ans andere Ende von Deutschland zog. Um mir meine "Freiheit" wiederzugeben, bestand Steffen darauf, dass wir uns wieder scheiden lassen sollten. Steffen wird nun zu Hause rund um die Uhr betrreut und wir sind heute, 4 Jahre nachdem er wegging, immer noch jeden Tag in Kontakt (sofern er geistig fit ist).
Mittlerweile ist er einer der wenigen Personen in Deutschland, die Marihuana auf Rezept bekommen.
 
Den Arzt, der ihm das Medikament monatelang verabreicht hat, verklagte Steffen übrigens mit Hilfe seiner Angehörigen. Dieser hatte ihn nämlich unzureichend über die Risiken hinsichtlich der Einnahme von Tysabri aufgeklärt.
Und vor einigen Wochen hat Steffen den Prozess tatsächlich gewonnen. Von dem Geld lässt er sich ein behindertengerechtes Bad im Haus seiner Eltern bauen, damit er nicht mehr jede Woche zum Duschen ins nahegelegene Altersheim gefahren werden muss.
 
Die Multiple Sklerose war in unserer Liebe nie das Problem. Wir hätten das alles gemeistert. Und selbst, als ich schon immer öfter den Pflegedienst bemühen musste, klappte unser Leben mit der Tochter noch sehr gut.
Ein Medikament, das schon 3 Monate nach Veröffentlichung erst einmal wieder vom Markt genommen werden musste, weil zu diesem Zeitpunkt schon drei Menschen an PML erkrankt waren und ein Zusammenhang vermutet wurde, hat schließlich unser gemeinsames Leben zerstört.
Entscheidend wäre es gewesen, die Infusionen nicht über einen so langen Zeitraum zu geben - damit hat sich die Gefahr für die PML drastisch erhöht.
Ich möchte auch nicht grundsätlich gegen das eine oder andere Medikament sprechen ; das traue ich mir gar nicht zu.
Für den einen mag ein Medikament ein Segen sein - für den anderen bringt es fast den Tod.
 

Das ist Lindas Geschichte.
Habt Ihr auch Erfahrungen mit der MS gemacht und möchtet
Eure Geschichte teilen? Dann schreibt mir an Mama.Schulze@gmx.de

Unser Wochenende in Bildern 10./11. Januar

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Heute möchte ich Euch wieder an unserem Wochenenden in Form von Bildern teilnehmen lassen- das erste in diesem Jahr. Weitere Wochenenden anderer Blogger findet Ihr wie immer bei geborgen wachsen.



Auf eine Sache möchte ich Euch noch an dieser Stelle hinweisen: Falls Ihr Euch für meine Geschichte und mein Leben mit der MS interessiert, könnt Ihr einmal auf Stadt Land Mama nachschauen. Ich habe der lieben Lisa und der lieben Katharina ein Interview in ihrer Reihe "Und Ihr so?" gegeben, das gestern, am Samstag, den 10. Januar, erschienen ist.

Da es mir heute nicht so gut geht, ich habe zeitweise das Gefühl als hätte ich nur Watte im Kopf und stünde neben mir (und mir dazu noch Gedanken mache, ob das von der MS kommt), gibt's heute ohne viel Tamtam einfach die Fotos. Ich wünsche Euch viel Spaß damit :-)

Samstag, 10. Januar

Hedy hat Husten und Papa Schulze inhaliert mit ihr. Das lässt sie über sich ergehen, aber nur mit Geburtstagskrone und einem Buch, das ihr vorgelesen wird.


Diesen Tritt habe ich für das pink-grüne Schneckenbad (kleines Badezimmer für die Mädels neben ihren Kinderzimmern unterm Dach) gekauft. Er war Spielzeug am Samstag Morgen, zeitweise auch Streitobjekt...


Hedys und Fridas liebstes Spiel momentan: Geburtstag feiern. Hier seht Ihr die Geburtstagstorte mit zwei Kerzen, die Frida für Hedy aus Klötzchen gebaut hat:


Frida (mit Happy-Birthday-Haarreif) "liest" Hedy (mit Geburtstagskrone) vor:


Auch Papa Schulze muss mit Geburtstag spielen. Ist das nicht wundervoll, dass er solchen Einsatz zeigt? Hach, ich liebe ihn!


Nachmittags haben wir Accessoires für das Schneckenbad gekauft. Unter anderem diese Knöpfe für die Schränke: 


Danach haben wir (bzw. Papa Schulze und die Mädels) auswärts zu Abend gegessen. Ich habe das dann später aufgrund meiner MS-Diät zu Hause getan und nur eine Johannisbeersaftschorle getrunken. Für Frida und Hedy gab es Pasta mit Tomatensoße:



Sonntag, 11. Januar:

Morgens waren wir liebe Freunde besuchen, die vor kurzem in ihr Haus gezogen sind. Sie haben ebenfalls zwei Töchter, die etwa im Alter von unseren sind. Für mich gab es den Tee in dieser Tasse. Passt doch, oder?!


Einen schönen alten Kachelofen haben unsere Freunde in ihrem neuen alten Haus:


Frida war glücklich. Die Spielfreundin hat ein Tutu. Das wurde erst beim Gehen wieder ausgezogen...


Hedy ist beim Spielen gegen einen Türrahmen geknallt und hat ein richtiges Ei auf der Stirn bekommen. Natürlich würde sofort ordentlich gekühlt, so sah es dann etwas später aus:


Der "Kaffeeklatsch" für die Schnecken. Es gab noch einen Paleo-Kuchen, den unsere Nachbarin gebacken hatte. Aber der hat den Mädels leider nicht geschmeckt. Daher gab es für sie aufgeschnittenes Obst:


Papa Schulze und ich haben den leckeren Paleo-Kuchen dann verdrückt. Vielen lieben Dank noch einmal an dieser Stelle :-)

Am Abend, als Hedy schon im Bett lag, habe ich dann mit Frida noch Schokokekse gebacken für den Kaffeeklatsch in der Kita. Das ist der Snack nach der Mittagsruhe und den müssen wir den Kindern mitgeben. 


Ich wünsche Euch einen guten Start in die Woche! Passt auf Euch auf und
ich würde mich freuen, wenn Ihr nächstes Wochenende
wieder vorbeischauen würdet ;-)

Das Kind an der Leine

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Gestern Morgen brachten die kranke Hedy und ich Frida zu Fuß in die Kita. Direkt vor der Kita, die an eine Grundschule und einen Hort anschließt, kam uns ein herrenloser Hund entgegen. Er war weder groß noch klein, die Rasse weiß ich nicht. Ist aber für diese Geschichte auch egal. Er rannte von hier nach dort, schnüffelte alles an und Frida und Hedy hatten Angst. Sie sind zugegebenermaßen richtige Schisshasen, was Hunde angeht, und haben immer Angst, ob groß oder klein. Aber ich bin auch froh, dass sie nicht auf jeden Hund einfach zurennen, den sie nicht kennen. Wenn wir einem Hund begegnen, ist dieser in der Regel angeleint und ich erkläre, dass meine Mädels keine Angst haben brauchen. Schließlich sei der Hund ja angeleint und sein Herrchen/Frauchen ja bei ihm. Und außerdem passe ich ja auch auf die Schnecken auf. Daneben versuche ich Frida und Hedy mit Tieren vertrauter zu machen. Wir selbst haben keine Haustiere, aber wir hüten die Katzen der Nachbarn, wenn diese im Urlaub sind. Da helfen Frida und Hedy natürlich mit. Und Freunde und Bekannte haben ebenfalls Hunde, mit denen wir sie bekannt machen.
Der Hund gestern war zunächst ohne Frauchen unterwegs und daher auch nicht angeleint. Das Frauchen kam kurze Zeit später. Ich sprach das Frauchen an, ob diese denn nicht an Grundschule und Kita ihren Hund an die Leine nehmen könne. Das Frauchen ignorierte mich. Frida stellte fest: "Die Frau antwortet ja gar nicht. Das ist aber nicht nett." Der Hund kackte direkt vor die Kita. Das Frauchen machte keine Anstalten, den Haufen mitzunehmen. Daher versuchte ich es noch einmal. Erst mit der Frage nach der Anleinung und dann, warum sie den Haufen denn jetzt nicht beseitige. Schließlich läge der ja nun direkt vor der Kita und die Kinder stapften dann dort sicherlich hinein. "Leinen Sie doch ihre Kinder an!", kam es höchst unfreundlich zurück.

Das möchte ich an dieser Stelle doch einmal gedanklich durchspielen. Ich leine meine Kinder an. Das ist in der Tat höchst praktisch, denn dann laufen sie mir nicht ständig davon. Auch, wenn sie einmal rumbocken und nicht weiterlaufen wollten, könnte ich sie einfach an der Leine weiterziehen. Beim Einkaufen würde ich sie draußen lassen können. Sie würden keine Eier im Supermarkt umwerfen oder durch die Gänge rennen und Dinge in meinen Einkaufswagen packen, die ich gar nicht kaufen will.

Quelle: www.vivaberolina.de


Wenn ich meine Kinder schon so behandele wie ein Tier, hätten sie natürlich auch keine Windel an bzw. müssten nicht auf die Toilette gehen. Sie könnten ihrem Geschäft freien Lauf lassen und ich hätte weniger Arbeit. Und weniger Kosten, wenn ich an die Windeln denke. Frida müsste ich den Popo nicht mehr abwischen. Das käme mir auch zum Beispiel während des Essens sehr gelegen. Da empfinde ich diesen Akt manchmal als störend. Und dann würde ich sie natürlich auch vor anderer Leute Häuser kacken und es liegen lassen.
Durch die Leine würden sie darüber hinaus zu mehr Gehorsam erzogen. Es wäre viel klarer, wer das Rudel anführt. Ich bräuchte nicht mehr so viel mit ihnen diskutieren, erklären müsste ich ihnen ebenfalls nicht mehr viel. Es wäre vielmehr so, dass sie sich mir viel mehr anpassen müssten, als ich mich ihnen. Und damit sie genügend Auslauf hätten, würde ich einmal am Tag mit ihnen in den Wald oder aufs Feld gehen und sie dort rennen bzw. apportieren lassen. Danach gäbe es natürlich auch noch Zuneigung, in Form von Streicheleinheiten und Leckerlis. Auch die Kitakosten könnte ich mir bei meinem 50-Prozent-Job sparen, denn ich würde sie einfach morgens alleine mit Wasser und Fresschen zu Hause lassen. Mittags könnte ich ja schon wieder mit ihnen an die Luft und langweilig würde ihnen ja nicht, da sie ja zu zweit wären.
Die Frage ist, wann ich die Kinder dann von der Leine entwöhnen würde und wie das anzustellen ist. Denn wir Erwachsenen, wollen ja in der Regel nicht so gerne noch an der Leine laufen. Also, die meisten zumindest...
Also, für mich hört sich das eigentlich alles ziemlich perfekt an. Komisch, das ich noch nicht selbst auf die Idee gekommen bin. Mich wundert's eigentlich, warum der Kinderschutzbund da so seine Probleme mit hat?!

Man könnte jetzt natürlich anmerken, dass ich das doch nicht so ernstnehmen solle, was diese eine Hundebesitzerin da von sich gegeben hat. Allerdings habe ich den Satz "Leinen Sie Ihre Kinder doch an!" schon einmal gehört. Als zwei Hundebesitzerinnen ihre wirklich großen Hunde ohne Leine am Kinderspielplatz herumlaufen ließen. Und das finde ich doch höchst merkwürdig. Denn das kommt leider etwas aggressiv daher. Und ist nicht so, wie ich mir, und ich wage zu behaupten: wie viele sich, den gemeinschaftlichen Umgang miteinander wünschen. Denn ich bin der Meinung, dass Hunde und Kinder und Frauchen und Mamas ganz wunderbar nebeneinander leben können.

...übrigens war ich gestern einmal auf Zack. Meine Antwort an das Frauchen lautete: "Dann geben Sie mir bitte Ihre Adresse, damit meine Kinder ihnen vor die Haustür kacken können!"

MS Thursday: Andere bloggende Mamas mit MS

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Eigentlich wollte ich Euch heute wieder ein weiteres Stück meines Kampfs gegen die MS vorstellen. ABER, tja aber, in diesen Tagen spüre ich die MS wieder stärker. Vielleicht liegt es daran, dass die Kinder mehr als beschissen zurzeit schlafen, dass Hedy einen starken Schnupfen hatte und mich die Viren angreifen oder an meinem Zyklus. Keine Ahnung, woran genau. Vielleicht an allem zusammen? Oder vielleicht doch ein Schub? Diese Angst schwingt eben immer auch mit. Und weil meine MS gerade wieder so präsent ist, habe ich gerade keine Lust und Kraft, heute über sie zu schreiben. Sie ist mir gerade einfach zuviel. BÄH!

Dafür möchte ich Euch heute 2 andere bloggende Mamas mit Multiple Sklerose vorstellen. Eine habe ich über meine Bloggerrecherche kennengelernt und darüber hinaus dann noch einmal in einem MS-Forum "wiedergetroffen", und die andere fand ich über Twitter ;-)

Zum Einen möchte ich Euch Angies Blog vorstellen, das Nähkästchen. Angie bloggt schon länger, seit 2008, und ist seit 2012 Mama einer Tochter. Sie bloggt über ihre Erkrankung, ihre Erfahrungen als Mama mit MS, aber auch über ihren Job und Dies & Das. Ich habe sie bereits bei meinem Post zu Multiple Sklerose & Kinder - Meine Erfahrung verlinkt, da ihre Schwangerschaft nicht so schön verlief wie meine. Das kann bei MS auch passieren. Ich schaue immer mal bei ihr vorbei, da ich mich in ihren Berichten gerade zur MS doch öfter wiederfinde. Angie nimmt kein Blatt vor den Mund und schreibt auch mal, wie kacke es ihr gerade geht bzw. wie anstrengend alles ist. Sie verdrängt darüber hinaus sehr gerne. Das hat auch schon ihr Neurologe festgestellt. Und ich flüchte mich auch öfter mal in die Verdrängung. Es tut gut, zu lesen, dass es auch einer anderen Mama so geht wie mir. Das macht es nicht einfacher, aber ich fühle mich dann nicht ganz alleine!

Die zweite bloggende und twitternde Mama ist... Gerade fällt mir auf, dass ich gar nicht ihren Namen im Reallife weiß. Oh Mann. Das muss sich aber mal ändern, oder?! Es handelt sich um die Schreiberin des Blogs Staublos. Sie ist Mutter zweier Söhne (*2006 und *2009) und beschreibt auf ihrem Blog ausführlich, wie sich die MS bei ihr zeigt und bemerkbar macht. Das ist für mich als MSlerin natürlich sehr interessant. Denn da kann einiges zusammenkommen. Man tut sich selbst leid. Und wenn man dann liest, dass andere das taube Bein, den gefühllosen Streifen am Rücken oder die Konzentrationsprobleme auch haben, macht es das nicht besser, aber es ist gleich schon nicht mehr ganz so scheiße! Sie hat bereits negative Erfahrungen mit MS-Medikamenten gemacht, die sie ebenfalls auf ihrem Blog beschreibt. Der letzte Blogpost dreht sich zum Beispiel um ihre wackeligen Zähne, die entweder vom Medikament kommen, das sie bereits abgesetzt hat, oder vom Kortison (DRECKSZEUG!!!). Bei ihr schaue ich immer mal wieder vorbei, weil sie es schafft, ohne zu jammern über ihre Erkrankung zu schreiben. Ganz offen, detailliert und schonungslos. Ihr Credo lautet: Fuck you MS-Bitch! Das ist ganz in meinem Sinne :-)





Unser Wochenende in Bildern 17./18. Januar

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Heute möchte ich Euch wieder an unserem Wochenende in Form von Bildern teilhaben lassen, so wie es zahlreiche Blogger stets sonntags tun. Weitere Wochenendberichte findet Ihr wie immer bei geborgen wachsen.

Samstag, 17. Januar

Unser Wochenende war, wie das letzte und das vorletzte und das davor und das davor (keine Ahnung, ob das wirklich so stimmt, es fühlt auch aber so an) von Husten geprägt. Nachdem ich letzte Woche einen Tag arbeiten war, "durfte" ich direkt wieder mit Hedy zu Hause bleiben, da sie nach einer Woche Kita direkt wieder dolle verschnupft war und Temperatur hatte. Zum Ende der Woche fing Frida dann wieder mit Husten an. Unsere Waffen: mit Thymiantee inhalieren, viel Thymiantee trinken, aufsteigende Armbäder und frische Luft. Wenn die Schnecken ordentlich 8 Minuten inhalieren, gibt's zur Belohnung für jede einen "Rachen Drachen".


Während des Inhalierens lesen wir den Schnecken immer das Heft "Bist Du auch aus dem Ei geschlüpft?" vor, das Hedy von der Kita zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. Frida kann es mittlerweile bereits schon auswendig vortragen und auch Hedy spricht viele Worte mit. Obwohl Papa Schulze und ich es jeweils im Schnitt zwei Mal am Tag vorlesen, schaffen wir es nicht aus dem Kopf... wir werden alt...


Da wir Frida und Hedy heute, am Sonntag, für eine Woche zu meinen Eltern gebracht haben, habe ich am Samstag bereits einen Infozettel u.a. zu unserem "Anti-Hustenprogramm" für meine Mama geschrieben.


Thymian- und Spitzwegerichtee, Hustenbonbons und eine angebrochene Tüte "Rachen-Drachen" für Fridas und Hedys Reise zusammengelegt. 


Schlafen konnte ich in der Nacht überhaupt nicht gut. Wie oben schon erwähnt, haben wir die beiden Mädels zu für eine Woche zu meinen Eltern gebracht. Ich nehme die nächste Woche an einer Fortbildung teil, die mich vollzeit beschäftigen wird. Anders könnten wir das nicht wuppen außer mit Hilfe meiner Eltern. Aber schon in der Nacht habe ich meine Töchter sehr vermisst. *SCHNIEF*

Sonntag, 18. Januar

Am Samstag kam die Faschingsbestellung für Fridas und Hedys Kostüm an: Feenflügel im Paket mit Feenstäben (geshoppt bei H & M). Allerdings gehen die Mädels nicht als Feen, sondern als Biene Majas. Also brauchen wir nur die Flügel. Aber das ist ja egal. Natürlich wurde beides am Sonntag Morgen, während Papa Schulze und ich die Sachen für die Woche bei den Großeltern zusammengepackt haben, bespielt. Sowohl Flügel als auch Stäbe machen übrigens einen sehr robusten Eindruck und sind im Vergleich mit 9,99€ nicht teuer.



Als wir alles gepackt hatten, wurden noch ein paar Abschiedsfotos gemacht.


Während der Fahrt hat Frida sich mit meinem Schal und meiner Mütze verkleidet. Sieht sie nicht süß aus?!


Auf der Rückfahrt war die Rückbank seltsam leer und das Auto sehr ruhig. Ich habe ein Paar Tränchen verdrückt und Papa Schulze war auch ganz melancholisch.


Zu Hause angekommen haben Papa Schulze und ich es uns erstmal auf dem Sofa gemütlich gemacht, während wir "Maria ihm schmeckts nicht" geschaut haben. Und danach haben wir in Ruhe aufgeräumt, Wäsche gewaschen, ein wenig geputzt... lauter spektakuläre Dinge also. Wir rocken! Und jetzt gehen wir früh ins Bett, denn ein wenig kämpfen wir auch schon wieder gegen Erkältungen an. Den Schnecken sei Dank!

Das Haus fühlt sich seltsam ruhig und leer an. Gewohnungsbedürftig!

Ich wünsche Euch einen guten Start in die Woche! Bleibt gesund und
ich würde mich freuen, wenn Ihr nächsten Sonntag wieder bei 
mir vorbeischaut ;-)

Gutes Tun, Teil 1 mit beliya + Verlosung

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Auf meiner Mama Schulze Facebook-Seite habe ich es vor ein paar Tagen bereits angedeutet: Ich beschäftige mich zurzeit damit, auf welchem Weg ich etwas an meine Mitmenschen zurückgeben kann.

Kleine Aktion auf Facebook

Uns, das heißt meiner Familie, geht es gut, sogar sehr gut verglichen mit einem großen Rest der Menschheit auf diesem unserem Planeten. Und weil ich sehe, wie meine beiden Schnecken aufwachsen und bei einem kaputten Spielzeug ganz sorglos "Mama, kaufst Du uns ein neues?" fragen können, beschäftige ich mich insbesondere damit, wie ich Kindern, denen es nicht so gut geht wie den meinen, etwas Gutes tun kann. Bei meiner Recherche bin ich auf beliya gestoßen. beliya stellt Designer-Taschen für einen guten Zweck her. Und zwar nicht für irgendeinen. Sondern, um Kindern in Entwicklungsländern den Schulbesuch zu ermöglichen. Denn nur der bietet ihnen eine Chance, der Armut zu entkommen und in eine positive Zukunft zu starten. Für diesen Blogpost erhalte ich übrigens von beliya kein Geld. Ich schreibe aus Überzeugung über sie. Aber sie haben auf meine Nachfrage für Euch meine Lieben 3 kleine Gewinne zur Verlosung gesponsert. Dazu erfahrt Ihr unten mehr ;-)

Wie genau beliya hilft, verdeutlicht diese Infographik:

Quelle: www.beliya.de

Diese Hilfe finanziert beliya durch die Herstellung und den Verkauf von Designer-Handtaschen und Accessoires. Diese werden wiederum nachhaltig produziert. Denn das Leder für sie stammt aus neuen Leder-Retouren hochwertiger Sofas und Sessel. Die Stoffe kommen aus Überschüssen von Designer- bzw. Prêt-à-Porter Kollektionen oder aus Bio-Stoffen. Und die Taschen sehen echt toll aus!
Ich habe gleich bei meinem ersten Besuch der Website eine Handtasche im Sale geshoppt, wo ich doch eigentlich immer zu knauserig bin, mehr als 30 € für eine Tasche auszugeben. Denn das ist klar: Damit beliya helfen kann, können sie die hochwertigen Handtaschen nicht für 20 € verkaufen. Das bedeutet, dass Clutches normalerweise für 89€ zu haben sind, Umhängetaschen ab 209 €. Ich habe für die DREAM im Sale 119 € bezahlt. Sie besteht aus 70 Prozent Rindsleder und 30 Prozent Designer Jaquard.

Besonderer Service

Dass dem beliya-Team ihr Projekt wirklich am Herzen liegt, konnte ich spüren als meine neue Tasche bei mir ankam. Sie war liebevoll verpackt mit einer blauen Schleife, die keine Maschine um sie herumgeschlungen hat. Daneben lag eine Karte bei- handgeschrieben und mit persönlicher Ansprache. Es hat sich also jemand die Mühe gemacht, sie mir zu schreiben *freu*.

Meine persönliche Karte

Meine DREAM in Hellbeige Mocha

An jeder Tasche hängt ein Schild mit dem Namen des Kindes, das finanziert wird. In meinem Fall ist das Emelyne. Ich trage ihren Namen nun immer bei mir:


Emelyne bekommt durch meine Unterstützung nun ein Jahr lang ihr Schulessen bezahlt. Um welche Form der Unterstützung es sich jeweils beim Kauf des Produkts handelt, erfährt man natürlich direkt bei der Auswahl. Das kann das Schulessen wie in meinem Fall sein, aber auch ein Jahr lang die Schulgebühren oder die Schuluniform.

beliya goes Crowdfunding

Seit neuestem geht beliya sogar noch einen Schritt weiter und hat ein Crowdfunding-Projekt gestartet. Hierbei handelt es sich um die Finanzierung einer dringend benötigten Renovierung der Schule in Rehoboth, Namibia. Bei Erreichen der Fundingschwelle von 15.000 € durch die Spender finanziert beliya die Innenausstattung und mit Erreichen des Fundingziels von 30.000 € zusätzlich Tafeln, Tische und Stühle. Wenn Ihr dieses Projekt unterstützen wollt, könnt Ihr Euch die Fundingform auswählen. Es geht ab 9 € in Form einer Dankeschön-Postkarte los und hoch bis 899 € für 90 Good Couture Stofftaschen plus Herzschlüsselanhänger. Darüber hinaus kann man jeden Preis um Betrag X erhöhen und somit mehr Geld spenden. Alles Informationen rund um das Projekt findet ihr hier.
Ich habe mich direkt für den Kauf einer Postkarte entschieden. Auf dieser sind Kinder, die durch beliya unterstützt wurden abgebildet. Diese Postkarte wird eine der fünf Personen von mir erhalten, die sich auf meinen Aufruf auf Facebook (s. oben) gemeldet haben ;-). 


Mein Fund


beliya-Verlosung

Wie bereits angekündigt war das Team von beliya so freundlich und hat 3 kleine Gewinne für Euch gesponsert. Es handelt sich um Herzschlüsselanhänger. So sehen sie aus:


3 Herzschlüsselanhänger

Was müsst Ihr dafür tun?

Hinterlasst mir bis zum 26. Januar, 23.59 Uhr, hier unter diesem Post oder auf meiner Facebook-Seite einen Kommentar, wie Ihr Gutes für andere Menschen tut. Das muss gar nichts Großes sein. Manchmal reicht es ja auch schon, jemanden an der Kasse auch mal vorzulassen. Und wenn Ihr eine besondere Vorliebe für einen Anhänger habt, schreibt mir das bitte dazu: oben links, oben rechts, unten.

Sharing is caring: Liked mich auf Facebook, folgt mir auf Twitter. Teilt meinen Beitrag auf Twitter oder Facebook und sichert Euch für all das ein Extralos. Schreibt mir das dann bitte in Euren Kommentar hier oder auf Facebook dazu.

Nach Ablauf der Teilnahmefrist werde ich die 3 Gewinner hier bekanntgeben und den Post auf Facebook und Twitter teilen. Falls sich der/die Gewinner/in nicht innerhalb einer Woche bei mir meldet, lose ich den Gewinn erneut aus.

Übrigens freut sich das beliya-Team ebenfalls über ein "gefällt mir" auf Ihrer Facebook-Seite.

Ich wünsche Euch viel Erfolg und freue mich auf Eure Kommentare!

#MS Thursday: Papa Schulze über das Leben mit einer Frau mit MS

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Heute schreibt an dieser Stelle Papa Schulze über seine Erfahrungen mit mir, seiner chronisch kranken Frau. Ich habe ihn bewusst ein wenig gekitzelt, ob er nicht einmal darüber schreiben möchte. Denn leider wird er viel zu selten gefragt, wie er mit der Multiplen Sklerose klarkommt, wie er damit lebt, dass seine Frau diese scheiß Krankheit hat. Die Frage lautete also schlichtweg: Und, wie lebst Du damit, dass ich MS habe? Hier ist seine Antwort darauf:

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Die Leichtigkeit ist weg. 
Glasklar und hart traf mich diese Erkenntnis am 29. Mai 2010. Ich lag auf unserem Sofa vorm Fernseher und musste heulen. Nicht weil Lena Meyer-Landrut mit „Satellite“ an diesem Abend für Deutschland nach 28 Jahren endlich einmal wieder – und aus deutscher Sicht überhaupt erst zum zweiten Mal – den Eurovision Song Contest gewonnen hatte. Nein. Ich hatte soeben ein Telefonat mit meiner Frau beendet. Sie lag in der Uniklinik Frankfurt. Diagnose: MULTIPLE SKLEROSE. Na herzlichen Dank! 
#

Wie stehe ich eigentlich zur Erkrankung meiner Frau?
Vor ein paar Tagen hat mich meine Frau gefragt, ob ich nicht etwas unter Ihrer Rubrik #MS Thursday auf Ihrem Blog schreiben wolle. Sie sagte das mit so einem bezaubernden Lächeln, dass ich es zunächst für einen Scherz hielt. Meine Frau hat einen wundervollen Humor. Darüber hinaus ein herzhaftes, mitreißendes Lachen. Aber es war weder als Witz gedacht, noch wollte sie mich zum Lachen bringen. Das dämmerte mir, als sie mich am nächsten Tag erneut darauf ansprach. Nur, was sollte ich schreiben? Die Frage war insofern überaus interessant für mich, weil ich durch sie gezwungen wurde darüber nachzudenken, wie ich eigentlich zur Erkrankung meiner Frau stehe. Bisher ging es bei uns zu Hause und im Bekannten- und Freudeskreis immer nur darum, wie meine Frau damit umgeht. Doch wie komme ich eigentlich mit der Erkrankung meiner Frau klar?

Unter „Mama Schulze“ habt Ihr einen ersten Einblick in den Umgang meiner Frau mit ihrer chronischen Krankheit bekommen. Wie vielseitig sie sich informiert. Mit welcher Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit sie sich ihrer gesunden Ernährung widmet. Welche Gefühle und Ängste sie plagen. Angst vor dem was kommt. Angst vor massiven Einschränkungen. Angst vor der Angst. Und vor allem Angst davor, Ihrer Verantwortung und Rolle als Mutter nicht mehr gerecht werden zu können. Wie sie trotzdem kreativ und einfühlsam unserer ältesten Tochter nahe bringt, dass bei Mama etwas anders ist als es sein sollte. Und wie sie Antworten gibt. "Warum sie so viel „Medizin“ zu sich nimmt? Warum Mama ins Krankenhaus, zum Arzt, zur Untersuchung muss? Warum? Warum? Warum?"

Warum?
Ja dieses „Warum?“. Bisher haben wir keine Antwort darauf gefunden. Aber so richtig gesucht haben wir auch nicht nach einer. Hat meine Frau auch nicht. Und prompt bin ich wieder bei der Frage, wie meine Frau damit umgeht. 
Die Tatsache, dass ich mich wie oben beschrieben überhaupt erst einmal fragen muss, wie ich mit dieser Erkrankung klarkomme, verdeutlicht für mich sehr eindrücklich, wie hervorragend sie diesen Zustand meistert. Wie sie uns als Familie, wenn auch nach Maßstäben ihrer Wahrnehmung wohl eher unterschwellig und nicht immer bewusst gesteuert, das Gefühl gibt, eben eine ganz normale Familie zu sein. Sie macht es uns – und somit auch mir – möglichst einfach damit umzugehen, nicht ständig darüber nachzudenken, ein Stück weit unbeschwert zu leben. Natürlich sorge ich mich um sie, möchte ihr all die Last abnehmen, sie in den wenigen schwachen Momenten der letzten Jahre einfach nur fröhlich und unbeschwert sehen. Möchte das sie wieder gesund ist.

Aber was soll ich sagen, ihr merkt es: Die Leichtigkeit ist eben seit dem 29. Mai 2010 nicht wieder eingekehrt. Denn jeden Tag wird uns die Krankheit in Form der Medikamenteneinnahme oder in Dingen, die meine Frau anders spürt, vergegenwärtigt. Nicht nur donnerstags. 

Ein bisschen Frieden 
Stand heute ist die Multiple Sklerose unheilbar. Vielleicht gibt es irgendwann „Ein bisschen Frieden“ in Form von Heilung. Und wenn wir darauf erneut 28 Jahre - wie auf einen erneuten Sieg beim Eurovision Song Contest - warten müssen. Und, wenn es dann wirklich irgendwann soweit sein sollte, die MS geheilt werden könnte, dann setze ich mich in einem hässlichen Rüschenkleid mit der Nicole-Gedächtnis-Perücke in die Fußgängerzone und schräbbel "Ein bisschen Frieden" auf einer Akkustikklampfe. Versprochen! 

Aber wer weiß wofür Madame Sabotage, wie wir die MS manchmal nennen, gut ist. Vielleicht sollte ich einmal eine „MS-Haben-und-Soll-Liste“ erstellen?! Quasi eine Gewinn- und Verlustrechnung dieses fucking Lottogewinns. Aber das mache ich erst beim nächsten Mal, wenn meine Frau mich noch einmal fragen sollte: „Süßo, magst Du mal was auf meinem Blog schreiben?“

Wenn Ihr Fragen an Papa Schulze habt, stellt sie einfach als Kommentar unter diesem Post. Er wird sie dann dort beantworten:-)

Papa und Mama Schulze


Wie ist das eigentlich bei Euch? Januar 2015

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Bereits letztes Jahr im Rahmen des Oktoberprojekts meiner Projektreihe habe ich vier Mamas im Ausland die Frage gestellt: "Wie ist das eigentlich bei Euch?". In diesem Rahmen haben die Bloggerin Séverine von Mama on the Rocks aus der Schweiz, meine Freundin Renate in Sidney, Tanja vom Blog Tafjora- eine deutsche Familie in Frankreich aus Frankreich und Bloggerin Anne vom Blog Die Wüste & Ich aus Dubai von ihrem Leben im Ausland mit Kindern berichtet. Hier geht es zu den entsprechenden Beiträgen:

Schweiz
Sydney
Frankreich
Dubai

Diese Erfahrungsberichte sind sehr gut bei Euch angekommen. So gut, dass ich mir überlegt habe, daraus eineregelmäßige Rubrik hier bei Mama Schulze zu machen.Daher wird zukünftig einmal im Monat eine Mama im Ausland von ihrem Leben berichten, stets unter der Frage: "Wie ist das eigentlich bei Euch?"Alle Beiträge findet Ihr auch unter dieser Frage im Schlagwortkatalog in der rechten Leiste. 

Ich freue mich heute ganz besonders, dass Nadine vom Blog Buntraum uns von ihrem Leben in Wien berichtet. Warum ich mich so freue? Meine beste Freundin und Papa Schulze werden jetzt die Augen rollen, weil ich das immer mal betone, auch wenn es gar nicht passt: Ich bin nämlich Österreicherin. Nein, ich habe noch nie in Österreich gelebt. Ich habe die österreichische Staatsangehörigkeit nur, weil mein Vater Österreicher ist und diese automatisch übertragen wird. Somit sind auch die Schnecken Österreicherinnen. Aber ich finde es voll cool! Leider sind die Österreicher ja keine begnadeten Fußballspieler, sodass ich das da nie anmerken kann. 

Nadine und ihr Blog Buntraum habe ich über Twitter kennengelernt, wo sie ebenfalls aktiv ist (@buntraum). Sie schreibt auf ihrem Blog über ihr Leben und ihre Ansichten. Daneben ist sie als Familienberaterin tätig. Sie hat zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Und hier kommt ihr Beitrag:

 
Nadines Kinder


Wien - Tauben vergiften im Park
Ich lebe mit meinem Mann und unseren 2 Kindern (4,5 und 2 Jahre) in Wien. Wir lebten vorher ein Jahr kinderlos in Wien, nachdem wir von Edinburgh hier hergezogen sind. Mein Mann ist ursprünglich Wiener, was uns auch auf diesen Weg lockte, als wir überlegten, wohin wir gehen wollten, um Schottland den Rücken zu kehren. 

Wir lebten damals ziemlich gut im 4. Bezirk, nahe der Oper, die wir beide sehr lieben, nahe dem Naschmarkt, der sich für besondere Köstlichkeiten eignet und umgeben von netten Lokalen, in denen wir abends oft mit Freunden saßen. Öffentlich waren wir mit Bus, Straßenbahn und U-Bahn sehr gut angebunden. Perfekt. 
2010 wurde unser Sohn geboren und schon bald bemerkte ich, dass die Vorzüge, die der 4. Bezirk bot, nun gar nicht mehr so wichtig waren. Es fehlte Raum zum Spazieren, die Lokale waren wenig kinderfreundlich und der Naschmarkt mit Kinderwagen die reinste Katastrophe. Totz der U-Bahn und Straßenbahn um die Ecke, waren wir recht weit entfernt von den großen Parks, was für einen kurzen gemütlichen Spaziergang unter der Woche einfach zu aufwändig war. Unsere Bedürfnisse hatten sich gewandelt. 

Und so hat Wien zwar recht viele und schöne Grünflächen, aber, wenn man nicht in der Nähe einer solchen wohnt, ist es mit Kindern anstrengend. Spätestens als Herr Klein gehen konnte, eigentlich mehr flitzen wollte oder aufs Laufrad stieg, war die Innenstadt ein nervlicher Alptraum. Die Gehsteige sind schmal, die Straßen sehr befahren. 
Jetzt wohnen wir seit einem Jahr im 2. Bezirk direkt an einem Park, vor unserem Haus ist die Fußgängerzone und ich habe manchmal mit zwei flitzenden Kindern das Gefühl, im Paradies zu sein, im Gegensatz zu dem Stress der befahrenen Straßen vorher. 

Wien ist schon kindertauglich. Man muss nur die kinderuntauglichen Gegenden meiden. 

Kinderbetreuungsgeld
Nach der Geburt hat man 5 verschiedene Karenzmodelle zur Auswahl, die alle unterschiedlich lang dauern und entsprechend unterschiedlich hohe Beträge auszahlen. Je länger man bei den Kindern zu Hause bleibt, umso weniger bekommt man pro Monat. Das kürzeste Modell ist 12 Monate (+2 Monate, wenn auch der Vater einen Teil in Karenz geht). Das längste Modell ist 30 Monate (+6 Monate bei Teilung). 
Hier wird natürlich schon klar entschieden, was wichtiger ist: will ich lange daheim bleiben, nehme ich geringere Beträge in Kauf. Das hängt also auch vom Einkommen der gesamten Familie ab. Ich bin generell ganz zufrieden mit den Karenzmodellen in Wien. Ich denke, dass es sehr familienfreundlich ist, dass man überhaupt grundsätzlich mal ein Jahr daheim bleiben kann auch bei der kürzesten Variante. In vielen anderen Ländern sind diese Karenzzeiten viel kürzer. Ich war bei unserem ersten Kind ein Jahr daheim und mein Mann dann noch 2 Monate. Beim 2. Kind war es für meinen Mann schon nicht mehr möglich, daheim zu bleiben, weil wir dann finanziell nicht ausgekommen wären. Weil ein Umstieg von seinem Gehalt auf einen Karenzbetrag auch für wenige Monate für uns nicht mehr tragbar gewesen wäre. Wir wählten dieses Mal dafür ein längeres Modell, was mir zwar weniger Geld im Monat gab, aber dafür länger und mehr Zeit, mich selbst umzustellen, weil ich nicht in meinen alten Job zurück wollte. 

Kinderbetreuung
Die Kinderbetreuung ist ein schwieriges Thema. Es gibt eindeutig viel zu wenige Krippenplätze für den hiesigen Bedarf. Tagesmütter gibt es viele, aber eine für sich persönlich passende zu finden, braucht Zeit und Geduld. Viele sind schon Jahre im Voraus ausgebucht. 
Es gab den Anspruch der Stadt Wien, innerhalb eines Jahres genügend Krippenplätze für alls Kinder zu schaffen. Das war sehr ambitioniert, doch leider wurde hier mehr Fokus auf Quantität als auf Qualität gelegt. 

Ich persönlich bin durch meine Piklerausbildung sehr sensibilisiert was die Qualität der Kinderbetreuung in öffentlichen Einrichtungen angeht. Die Suche nach Privatkindergärten ist jedoch auch eine Herausforderung. Unser Sohn hat einmal gewechselt, was unser Wunsch war. Nun hat er sich gut eingelebt und wird die nächsten 1,5 Jahre in diesem Kindergarten bleiben. Für unsere Tochter suchen wir gerade einen Kindergartenplatz. Ich bin froh, dass ich sie zwei Jahre zu Hause behalten habe. Meine Einstellung zum Thema Fremdbetreuung hat sich in den letzten drei Jahren stark gewandelt. Und ich bin dankbar, dass beides möglich war, weil zu dem jeweiligen Zeitpunkt das eine oder das andere sehr wichtig war. 

Was auch geholfen hat - nicht nur mir, sondern auch Bekannten - ist die Möglichkeit der Bildungskarenz. Das läuft über eine Vereinbarung mit dem Arbeitgeber und gibt die Möglichkeit, noch etwas länger in Karenz zu bleiben und nebenher eine Aus- und Weiterbildung zu absolvieren. Auf die Art habe ich auch die Piklerausbildung und auch die Montessoriausbildung begonnen. 

Generell ist das Leben mit Kindern in Wien schon recht lebenswert. Es gibt auf jeden Fall viele Möglichkeiten, mit den Kindern unterwegs und draußen zu sein, es gibt natürlich spannende Museen und Veranstaltungen, Puppentheater und sonstiges. Der riesige Zoo ist der Hit und seine Jahreskarte auf jeden Fall seinen Preis wert. Am Ende kann man immer noch ganz wienerisch und im Sinne Georg Kreislers "Tauben vergiften im Park" gehen. 

Wir selbst leben noch einmal besonders, weil wir in einem Gemeinschaftswohnprojekt wohnen, in dem wir alle Menschen kennen und mit ihnen gemeinsam das Haus gestaltet haben und beleben. Die Kinder kennen sich alle udn man kann sich vieles aufteilen und erleichtern. Ich merke, dass mir die Karenzzeit, seitdem wir hier im Haus leben, viel leichter fällt. Weil ich nicht mehr allein mit dem Kind im Altbau im 3. Stock ohne Lift hocke, sondern stattdessen umgeben bin von Menschen, von anderen Müttern und Kindern und mir so vieles aufteilen und erleichtern kann. 
Diese Art von Wohnen kann ich aus meiner Perspektive nur jedem empfehlen. 

Ich empfinde Wien als kionder- und familienfreundlich. Die paar genervten "Grantscherben" da draußen, die hat man in Berlin, Paris, London etc. genauso. Und mich hat als Kinderlose auch so einiges gestört, worüber ich heute müde lächle. Ich betrachte die unfreundlichen Gesichter nicht so sehr, sondern bleibe bei Georg Keisler: "Wie schön wäre Wien ohne Wiener..."



Vielen lieben Dank, Nadine, 
dass Du mitgemacht und uns von Deinem Leben in Wien berichtet hast ;-)

Zur Hülf: Ich vermisse meine Kinder!

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Ich bin bei einer Fortbildung. Die ganze Woche schon. Die Kinder sind bei meinen Eltern, da die Fortbildung in Vollzeit und nicht an meinem Arbeitsort ist. Also, anders: Ich bin die ganze Woche weg von Mann und Kindern. Paaaaarrrtttttyyyyyy, mag man denken. Mitnichten. 

Ich kann ohne Unterbrechung in der Nacht schlafen. Niemand weckt micht, weil da irgendwo ein Monster ist oder es "Klock, klock" um 1.45, 2.30 und 3 Uhr gemacht hat.  
Aber ich wache morgens auf zu gewohnter Zeit und vermisse die Kinder.

Wenn ich morgens aufstehe, kann ich mich zuallererst einmal um mich selbst kümmern. Ich muss nicht direkt schwierige Fragen beantworten: "Mama, wenn ich so und so mache, warum ist das dann so?" oder Ruhe bewahren, weil das Trotzkind sich nicht anziehen will. 
Aber ich vermisse die Fragen und die Diskussionen. Es ist ruhig. Komisch ruhig. 

Ich kann in Ruhe auf die Toilette gehen. Niemand will mitkommen oder streitet sich darum, wer mir das Toilettenpapier geben darf.

Aber ich lasse die Toilettentür auf, weil ich mich so alleine fühle. 

Ich kann einen Gedanken zu Ende denken und einen Satz zu Ende sprechen, ohne dass ich unterbrochen werde und "Mama, MAMA, MAMAMAAAAA!" in mein Ohr gebrüllt wird. 
Aber ich vermisse diese kleinen Quälgeister unendlich. Es ist so entspannt, so komisch entspannt alles.  

Ich kann in Ruhe essen, mein Frühstück genießen, MEINA ESSEN ALLAINA ESSEN!
Aber irgendwie ist es so ruhig am Esstisch bzw. die anderen Fortbildungsteilnehmer essen so ordentlich. Ich muss gar nichts aufwischen, weil niemand sein Glas verschüttet, ich muss hinterher mein Kehrblech nicht zücken und fegen. Ich fühle mich nicht vorllständig. 

Ich kann mich mal nur um mich selbst kümmern. Ich kann Christian vom Blog Familienbetriebübertrumpfen und joggen gehen, ein Buch lesen, Yoga machen, Meditieren, den Fernseher einschalten, wann ICH darauf Lust habe, und nicht, wann es passt und die Kinder aus dem Weg sind. 
Ja, das mache ich auch. Aberhinterher fehlen sie mir ganz gewaltig. Ich will sie am liebsten direkt anrufen und ihre Stimmen hören. 

Der Beweis: ich war joggen. Sogar 2 Mal!


Ich kann "Scheiße" sagen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen oder belehrt und verpetzt zu werden: "Mama, 'Scheiße' sagt man nicht!", "Papa, die Mama hat 'Scheiße' gesagt!"
Aber, wenn ich "SCHEIßE, SCHEIßE, SCHEIßE" sage/brülle, macht es irgendwie überhaupt keinen Spaß...SO NE SCHEIßE!!!!

Ich kann in Ruhe bloggen, ohne darauf zu hoffen, dass die Kinder sich alleine beschäftigen oder schon im Bett liegen.
Aber ich sitze hier und blogge darüber, dass ich meine Kinder so vermisse. Denn ich kann an nichts anderes denken.



Meine süßen Schnecken
 
Sie fehlen mir so. Ich vermisse meine Kinder. Es ist eine harte Woche ohne sie. Wir telefonieren miteinander, ihnen geht es gut bei Oma und Opa, sie lachen, sie streiten sich um den Telefonhörer, sie erzählen mir, wie sie puzzlen und Zähne putzen. Es ist alles gut. Aber mein Mutterherz blutet. 

Trotzdem ist es gut für mich, auch einmal durchschnaufen zu können. Nicht verantwortlich sein zu müssen, wieder selbst entscheiden zu können, wann ich was tue. Und mir bewusst zu werden, wie sehr ich die beiden mistigen Mistkäfer vermisse. Wie sie Bestandteil meines Lebens, meines Ichs sind. Mich nicht nur einschränken, sondern mich bereichern. Wie sie mich brauchen, aber auch wie ich sie brauche. Um glücklich und beruhigt sein zu können. Und, - auch wenn es wenig Schlaf ist - um in Ruhe schlafen zu können, während ich, das Muttertier, über sie wache. 

Ja, ich werde die beiden Schnecken wieder für ein Paar Tage oder für eine Woche zu den Großeltern geben. Sei es wieder für eine Fortbildung oder Tagung, sei es, um mit Papa Schulze einen kleinen Urlaub zu genießen. Aber noch nicht so bald. Erst einmal möchte ich sie nun einfach wieder bei mir haben. Diese süßen lieben Kinder :-)

Wie geht es Euch damit, wenn Ihr mal für ein paar Tage von den Kids getrennt seid? 
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